Wirtschaft im Rems-Murr-Kreis: Optimismus trotz großer Unsicherheiten!

Wirtschaft im Rems-Murr-Kreis: Optimismus trotz großer Unsicherheiten!
Murr, Deutschland - Die wirtschaftliche Lage im Rems-Murr-Kreis zeigt erste, zaghafte Anzeichen einer Erholung, wie die Industrie- und Handelskammer (IHK) Rems-Murr meldet. Laut der neuesten Konjunktur-Umfrage sind positive Signale erkennbar, auch wenn die Teilnahme an der Umfrage nur von einem kleinen Teil der lokalen Unternehmen kam. Dennoch bleibt die Unsicherheit aufgrund der globalen Wirtschaftslage weit verbreitet. Verbraucher zeigen eine relativ gute Konsumlaune, die sich jedoch auf kleinere Ausgaben beschränkt, wie ZVW berichtet.
Die Umfrageergebnisse zeigen, dass zwar viele Firmen nicht mehr im akuten Krisenmodus operieren, sie jedoch großen Herausforderungen gegenüberstehen. Die hohe Inflation, steigende Energie- und Rohstoffpreise sowie teure Arbeitskosten belasten die Unternehmen. Aktuellen Zahlen zufolge beurteilen 43,5% der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage als gut, was nahezu dem Stand zu Jahresbeginn entspricht. 38,9% äußern sich zufrieden, während 17,6% von einer schlechten Lage berichten. Der Gesamtsaldo der Konjunkturumfrage sank um 5,8 Punkte auf 25,9, was die fragilen Verhältnisse verdeutlicht, die BKZ aufzeigt.
Unsicherheiten und Herausforderungen
Trotz der positiven Stimmung in der Industrie zeigt der Handel und der Dienstleistungsbereich eine nachlassende Entwicklung. Besonders das Baugewerbe hat sich erkennbar eingetrübt. Die Betriebe haben stabil durch den Winter hinweg gearbeitet, wobei sowohl unternehmerische als auch staatliche Unterstützung eine wichtige Rolle gespielt haben. Die milden Temperaturen haben zudem zur Stabilität beigetragen.
Ein zentrales Risiko für die Unternehmen ist der Fachkräftemangel. Zwei Drittel der befragten Firmen sehen dies als bedeutenden Faktor für die wirtschaftliche Entwicklung. Die Zuwanderung qualifizierter Fachkräfte wird als schleppend kritisiert. Steigende Arbeitskosten und inflationsbedingte Tarifabschlüsse belasten die Unternehmen weiterhin. Positiv ist jedoch, dass die Risikoeinschätzung bezüglich hoher Energiekosten gesunken ist. BKZ berichtet, dass der Rückgang von 71,5% auf 55,4% ein Indikator für einen gewissen Optimismus sein könnte.
Investitionsklima und Erwartungen
Sorgen über die Exportgeschäfte nehmen zu, da 34,4% der Unternehmen steigende Exporte erwarten, im Vergleich zu 38% zu Jahresbeginn. 21,1% rechnen mit einer Abnahme, was eine Besorgnis bezüglich der internationalen Marktbedingungen hervorruft. Die Gründe für diese negativen Prognosen sind vielfältig: geopolitische Risiken, internationale Finanzmarktturbulenzen sowie die hohe Inflationsrate und gestiegene Zinsen.
Das Investitionsklima bleibt verhalten. Nur 32,1% der Unternehmen planen steigende Ausgaben, der Großteil rechnet mit gleichbleibenden Investitionen oder einem Rückgang. Hauptmotivationen für Investitionen sind der Ersatzbedarf, Digitalisierung und Umweltschutz. IHK-Präsident Paal hebt hervor, dass die fehlenden klaren rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen für notwendige Investitionen eine Herausforderung darstellen. Die Beschäftigungserwartungen, insbesondere im Handel, zeigen ebenfalls einen Rückgang, was die zukünftige Entwicklung des Arbeitsmarktes weiter belasten könnte.
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Ort | Murr, Deutschland |
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