Wasserstoffstrategie im Rems-Murr-Kreis: Ein großer Rückschlag droht!

Wasserstoffstrategie im Rems-Murr-Kreis: Ein großer Rückschlag droht!
Waiblingen, Deutschland - Fünf Jahre ist es mittlerweile her, dass die Wasserstoff-Strategie des Rems-Murr-Kreises ins Leben gerufen wurde, damals mit hohen Erwartungen an die Entwicklung des alternativen Energieträgers. Doch wie zvw.de berichtet, hat die Umsetzung in den letzten Jahren an Bedeutung verloren. Die einstige Euphorie ist durch die Realität der langsamen Fortschritte in der Wasserstofftechnologie stark gedämpft worden.
Ein zentrales Problem stellt die Verzögerung bei der Eröffnung der geplanten Wasserstoff-Tankstelle im Ameisenbühl in Waiblingen dar. Der notwendige Elektrolyseur fehlt noch, was den Betrieb der Station verhindert. Darüber hinaus wurde der Wasserstoffantrieb für die Wieslauftalbahn, die liebevoll „Wiesel“ genannt wird, als unwirtschaftlich eingestuft, was einen wesentlichen Rückschlag in der Strategie bedeutet.
Aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen
Seit 2020 fördert der Rems-Murr-Kreis aktiv die Wasserstofftechnologie. Ursprünglich war die Strategie auf drei Säulen aufgebaut, die verschiedene Aspekte der Wasserstoffnutzung abdecken sollten. Laut rems-murr-kreis.de wird die erste Säule, die Eröffnung einer Wasserstofftankstelle und der Einsatz von Wasserstoffbussen, vorangetrieben. Eines der Hauptprojekte ist die Gründung der Gesellschaft Hy.Waiblingen, die Stadtwerke, GP Joule und die Hochschule Esslingen verbindet. Allerdings – und das stellt eine wesentliche Herausforderung dar – wird der Betrieb der Wasserstofftankstelle voraussichtlich nicht kostendeckend sein, was bedeutet, dass kommunale Gremien, wie der Kreistag und Gemeinderat, das damit verbundene Defizit tragen müssen.
Ein weiterer Aspekt der Strategie ist die Bildung. In einem innovativen Ansatz wird eine Lernwerkstatt zur Zukunftstechnologie an der Gewerblichen Schule Backnang, auch bekannt als HyLab, eingerichtet. Diese soll junge Menschen frühzeitig mit der Wasserstofftechnologie vertraut machen und in Unterrichtseinheiten zu erneuerbaren Energien integrieren. Die Grundfinanzierung ist bereits im Wirtschaftsplan eingeplant.
Perspektiven für die Wasserstoffnutzung
Die bisherige Strategie sieht auch die Beschaffung von Wasserstoffzügen für die Wieslauftalbahn vor. Dennoch zeigt eine Untersuchung, dass Wasserstoffzüge teurer sind als ihre batterieelektrischen Pendants. Somit favorisiert die Zweckverbandsversammlung mittlerweile eine batterieelektrische Lösung, wodurch die Wasserstoffzüge voraussichtlich entfallen werden.
Die Herausforderungen der Wasserstoffnutzung sind vielschichtig. Laut ikts.fraunhofer.de kann Wasserstoff zwar als chemischer Speicher in erneuerbaren Energiesystemen verwendet werden, jedoch muss dafür eine zuverlässige Infrastruktur geschaffen werden. Wasserstoffbetriebene Fahrzeuge, insbesondere in der Industrie und im Mobilitätssektor, benötigen entsprechende Tankstellen und Technologien, um effektiv eingesetzt werden zu können. Die Schaffung einer wirtschaftlichen und zugänglichen Wasserstoffinfrastruktur ist somit Voraussetzung für die Akzeptanz dieser Technologien.
Zusätzlich zur Infrastruktur wird die Forschung an neuen Technologien vorangetrieben, um wasserstoffbetriebenen Zügen und Fahrzeugen den Weg zu ebnen. Damit könnte Wasserstoff nicht nur als Energieträger zur Senkung von CO2-Emissionen in der Industrie dienen, sondern auch eine Schlüsselrolle im Verkehrssektor spielen, wo die Notwendigkeit zum Handeln aufgrund unzureichend gesenkter Emissionen drängt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Wasserstoff-Strategie des Rems-Murr-Kreises vor großen Herausforderungen steht. Es bleibt abzuwarten, wie die Beteiligten mit den aktuellen Hürden umgehen und ob die ursprünglich gesetzten Ziele erreicht werden können.
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Ort | Waiblingen, Deutschland |
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