
Gesundheitlicher Verbraucherschutz hat hohe Priorität in Baden-Württemberg
Stuttgart, 26. Januar 2023 – Gesundheit und Sicherheit der Verbraucherinnen und Verbraucher stehen in Baden-Württemberg an erster Stelle. Das betonte Verbraucherschutzminister Peter Hauk während der Vorstellung des Jahresberichts der Lebensmittelüberwachung für 2022. Der Bericht zeigt, dass die Verbraucherschutzbehörden des Landes ihre Aufgabe mit hoher Effizienz erfüllen und ein hohes Maß an Sicherheit für die Bevölkerung gewährleisten.
„Verbraucherinnen und Verbraucher haben ein Recht darauf, dass die Lebensmittel und Produkte des täglichen Bedarfs unabhängig von ihrer Herkunft oder ihrem Preis gesundheitlich unbedenklich sind und korrekt gekennzeichnet werden“, sagte Minister Hauk. „Das hohe Niveau des gesundheitlichen Verbraucherschutzes in Baden-Württemberg ist eine Selbstverständlichkeit, auf die sich die Verbraucherinnen und Verbraucher verlassen können.“ Hauk bedankte sich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Behörden, die ihre Aufgaben mit großem persönlichen Einsatz erfüllen.
Im vergangenen Jahr wurden insgesamt mehr als 103.000 Kontrollbesuche in über 67.000 Lebensmittelbetrieben durchgeführt. Bei rund 15 Prozent dieser Betriebe wurden Verstöße festgestellt. Von den rund 47.000 untersuchten Proben, darunter Lebensmittel, kosmetische Mittel, Bedarfsgegenstände und Tabakerzeugnisse, wurden etwa 16 Prozent beanstandet. Nur 0,3 Prozent der beanstandeten Proben wurden als gesundheitsschädlich eingestuft.
Auch die Futtermittelkontrolle war aktiv und überprüfte über 1.200 Betriebe. Rund elf Prozent der über 800 erhobenen Proben entsprachen nicht den Vorschriften. Darüber hinaus wurden mehr als 6.800 Trinkwasserproben untersucht, die die sehr gute Trinkwasserqualität in Baden-Württemberg bestätigen.
Ein wichtiges Thema im Jahresbericht war die Kontamination von Tahini und Halva mit Salmonellen. Tahini und Halva sind beliebte Spezialitäten, besonders in der arabischen Küche. Da diese Lebensmittel in der Regel nicht durcherhitzt werden, ist eine mikrobiologisch einwandfreie Beschaffenheit von großer Bedeutung. In den letzten Jahren wurden vermehrt Meldungen über Salmonellenkontaminationen bei diesen Produkten verzeichnet. Salmonellen stellen eine erhebliche Gesundheitsgefahr dar und können bereits in geringen Konzentrationen zu Magen-Darm-Erkrankungen führen. Ende 2021 wurden in fünf europäischen Ländern insgesamt 121 Salmonellose-Infektionen registriert, die im Zusammenhang mit dem Verzehr von aus Syrien importierten Sesamprodukten standen. Die Behörden in Baden-Württemberg nahmen daraufhin die inländischen Importeure genauer unter die Lupe und führten ein Untersuchungs-Sonderprogramm durch, inklusive der Ermittlung der Vertriebswege.
Ein weiteres Thema des Jahresberichts war die Belastung von Hühnereiern mit Dioxinen und polychlorierten Biphenylen (PCB). Diese Umweltkontaminanten kommen natürlicherweise im Boden vor und können von Legehennen aufgenommen werden. Das führt dazu, dass Eier von Hühnern in Auslaufhaltung im Vergleich zu Eiern aus Stallhaltung höhere Belastungen aufweisen. Um die Situation zu verbessern, wurden bereits 2005 Haltungsempfehlungen für Kleinsthühnerhaltungsbetriebe veröffentlicht. Die Wirksamkeit dieser Empfehlungen wurde 2022 erneut überprüft, und es stellte sich heraus, dass die Belastungen um den Faktor 5 gesenkt werden konnten. Dennoch treten bei Eiern aus Kleinsthühnerhaltung immer noch häufiger Höchstmengenüberschreitungen auf als bei größeren Betrieben.
Ein neuer Trend auf dem Markt für Tabakersatzprodukte sind Nicotine Pouches. Dabei handelt es sich um kleine Beutel aus Zellulosefasern, die nikotinhaltiges Pulver enthalten, aber keinen Tabak. Die deutschen Behörden stufen diese Produkte als Lebensmittel ein. Allerdings sind sie in Lebensmitteln neuartig und bislang nicht zugelassen. Daher wurden diese Produkte in Baden-Württemberg im Jahr 2022 in 27 Fällen als nicht verkehrsfähig eingestuft. Bei 15 untersuchten Proben wurde zudem ein zu hoher Nikotingehalt festgestellt, der als gesundheitsschädlich eingestuft wurde.
Insgesamt zeigt der Jahresbericht der Lebensmittelüberwachung für 2022, dass der gesundheitliche Verbraucherschutz in Baden-Württemberg einen hohen Stellenwert hat und die Verbraucherinnen und Verbraucher sich auf die hohe Qualität und Sicherheit der Lebensmittel verlassen können. Die Verbraucherschutzbehörden setzen weiterhin alles daran, die vielfältigen Aufgaben auf diesem Gebiet zu erfüllen und ein hohes Maß an Sicherheit zu gewährleisten.
Quellen:
– Jahresbericht Lebensmittelüberwachung 2022 (PDF)
– Verbraucherportal Baden-Württemberg
– Die Untersuchungsämter für Lebensmittelüberwachung und Tiergesundheit Baden-Württemberg