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Land treibt die Digitalisierung im Straßenbau voran

Mit der fortschreitenden Digitalisierung des Straßenbaus in Baden-Württemberg können Projekte effizienter geplant, gebaut und überwacht werden. „Building Information Modeling“ gilt als Meilenstein im digitalisierten Bauwesen und wurde auch beim Ausbau der Bundesstraße B 29 zwischen Essingen und Aalen im Bezirk Ostalb eingesetzt.

Der Straßenbau in Baden-Württemberg soll künftig digitaler und damit effizienter geplant, gebaut und überwacht werden. Der Staat fördert daher intensiv die Einführung der BIM-Arbeitsmethode in der Straßenbauverwaltung. BIM steht für „Building Information Modeling“ und ist ein wichtiger Meilenstein für die Digitalisierung der Bauindustrie. Bei der BIM-Methode basiert die Planung auf 3D-Modellen, wobei alle Projektteilnehmer mithilfe einer Cloud-Lösung gleichzeitig auf dieselben Datensätze zugreifen können. Diese neue Technologie wurde auch beim Ausbau der Bundesstraße B 29 zwischen Essingen und Aalen im Ostalb getestet. Und die Erfahrungen, die wir gesammelt haben, sind sehr vielversprechend.

Innovative Technologien und Methoden

Verkehrsminister Winfried Hermann sagte bei einer Online-Veranstaltung: „Die ersten Ergebnisse der gemeinsamen Arbeit von Bauindustrie und Verwaltung zeigen positive Fortschritte beim Einsatz innovativer Technologien und Methoden. Die neuen Ideen und Prozesse von heute sind die Zukunft im Infrastrukturbau. Sie ermöglichen eine transparente Planung sowie eine kostenbewusste und nachhaltige Konstruktion und Wartung. Auch hier setzen wir in Baden-Württemberg neue Maßstäbe. „“

Stefan Heß, Leiter der Abteilung „Straßen und Verkehr“ im Stuttgarter Regionalrat, erklärte: „Bei BIM geht es um eine neue Denkweise, die wir schrittweise auf unser Handeln in der täglichen Praxis übertragen müssen.“ Mit BIM geplante Bauprojekte haben Vorteile hinsichtlich Kostengenauigkeit und Termintreue. Die Methodik verbessert die Qualität und Effektivität des gesamten Planungs- und Bauprozesses und reduziert so unnötige Kosten.

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Das Verkehrsministerium testet seit 2016 die Anwendung der BIM-Methode. Es wurden bereits wichtige Erkenntnisse gewonnen, um die Digitalisierung des Straßenbaus aktiv weiterzuentwickeln. Um vielfältigeres Wissen über die Implementierung von BIM zu erhalten, werden derzeit insgesamt acht BIM-Pilotprojekte mit verschiedenen Anwendungsfällen im Bereich Bundes- und Landesstraßen durchgeführt.

BIM im Projekt Bundesstraße B 29 Essingen-Aalen

Das Projekt „B29 Essingen-Aalen“ ist ein staatlich initiiertes und finanziertes BIM-Pilotprojekt. Ziel ist es, die Auswirkungen der BIM-Arbeitsweise auf den Bauprozess zu dokumentieren und damit Informationen für weitere Projekte bereitzustellen. Zusätzlich zu den allgemeinen und spezifischen Anwendungsfällen der im Pilotprojekt angewendeten BIM-Methodik wurden bei der Online-Veranstaltung die Start-up-Technologien Smartphone RTK und die Plattform für künstliche Intelligenz eingesetzt AI4INFRA vorgeführt.

Der Schwerpunkt des Pilotprojekts liegt auf der Herausforderung, die „realen“ Ereignisse vor Ort zu erfassen. Ziel ist es sicherzustellen, dass Dokumentation und Datenqualität so vollständig wie möglich sind, überschaubar sind und alle relevanten Informationen enthalten.

Für das „B29 Essingen-Aalen“ werden das von ViSYSTEM entwickelte Smartphone RTK und das dazugehörige Gerät verwendet. ViGRAMsite AppDies ist eine Weltneuheit im Bereich Messung und Dokumentation. Die intelligenten Helfer im Alltag sind eine technologische Weiterentwicklung des bestehenden Messsystems und können neben der klassischen ROVER-Funktion auch Bild- und Videodokumentationen erstellen.

Basierend auf diesen Daten können 2D- oder 3D-Asbuilt-Modelle („As Built“ -Modelle) der gewünschten Objekte direkt auf der Baustelle erstellt und berechnet werden. Die neuesten Augmented-Reality-Funktionen gewährleisten ein besseres Verständnis aller am Bau Beteiligten. Die Messdaten und -modelle können somit problemlos in der Bauüberwachung, Abrechnung, Kontrollmessung und Überwachung von Bauprojekten verwendet und auch mit vorhandenen Planungsmodellen kombiniert oder verglichen werden, und Probleme können schneller identifiziert und gelöst werden.

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Neben der ViGRAM-Technologie werden im Rahmen dieses Pilotprojekts die ersten Erkenntnisse und Ergebnisse des Forschungsprojekts AI4INFRA, eines vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) geförderten Forschungs- und Entwicklungsprojekt der Kategorie 2, in die Praxis umgesetzt. Dies dient der Entwicklung eines Standards mit dem gezielten Einsatz künstlicher Intelligenz zur Überwachung der Infrastruktur. Das Verkehrsministerium ist ebenfalls an diesem Projekt im Bereich der Überwachung von Tiefbaukonstruktionen und Verkehrsbedingungen beteiligt.

Bundesverkehrsministerium: Erkennung oberflächlicher Schäden und Zustände an Infrastrukturstrukturen mittels Cloud-basiertem Ansatz mit künstlicher Intelligenz

Verkehrsministerium: Straßenbau

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Inspiriert von Landesregierung BW

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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