Nach dem verheerenden Hochwasser im August hat der Landkreis Karlsruhe das baden-württembergische Innenministerium scharf kritisiert. Die Forderung nach finanziellen Hilfen für die betroffenen Gemeinden Bruchsal und Gondelsheim wurde vom Ministerium abgelehnt. Diese Entscheidung sorgt für massive Enttäuschung und Unverständnis im Kreistag, wie Landrat Christoph Schnaudigel (CDU) in einem eindringlichen Schreiben an Innenminister Thomas Strobl (CDU) betont.
Schnaudigel hebt hervor, dass die Schäden im nördlichen Kreis Karlsruhe in Millionenhöhe liegen und vergleicht die Situation mit anderen Regionen, die nach Hochwasser im Juni bereits ab einer Schadenssumme von 125.000 Euro Unterstützung erhalten haben. „Es entsteht der Eindruck, dass Entscheidungen getroffen werden, ohne sich mit der tatsächlichen Situation vor Ort vertraut zu machen“, so Schnaudigel. Die „Landesvereinigung Baden in Europa“ schließt sich der Kritik an und betont, dass betroffene Kommunen nicht im Stich gelassen werden dürfen.
Innenministerium wehrt sich gegen Vorwürfe
Das Innenministerium hat die Vorwürfe aus Karlsruhe zurückgewiesen und erklärt, dass die Ereignisse im August als regionales Geschehen betrachtet werden. Ein Sprecher betont, dass das Ministerium die Interessen aller Kommunen im Blick habe und die Entscheidung über Hilfen klar auf Fakten basiere. Zudem seien für die Unterstützung im Landkreis Karlsruhe verschiedene Fachförderprogramme vorgesehen, die jedoch nicht dieselben Voraussetzungen wie in anderen Regierungsbezirken erfüllen.
Schnaudigel fordert ein Umdenken und eine grundsätzliche Zusage für Landeshilfen aus Stuttgart. Das Ministerium kündigt an, dass weitere Gespräche über die Unterstützung der betroffenen Gemeinden stattfinden werden. Die Situation bleibt angespannt, während die betroffenen Bürger auf dringend benötigte Hilfe warten.