Minister Peter Hauk sensibilisiert für den Umgang mit Essensresten und empfiehlt zu Weihnachten regionalen Genuss mit hochwertigem Wildfleisch aus heimischer Jagd. Eine kreative Resteküche bringt auch nach den Feiertagen feine Gerichte auf den Tisch und hilft zudem, Lebensmittelverschwendung zu reduzieren.
„Für viele Menschen gehört gerade an den Weihnachtsfeiertagen ein festliches, gutes und reichhaltiges Essen mit der Familie dazu. Da die umfangreichen Mahlzeiten an den Festtagen nicht immer komplett verzehrt werden, lässt sich mit einer kreativen Resteküche die Lebensmittelverschwendung reduzieren. Mit etwas Kreativität lassen sich aus den Resten leckere Gerichte und oft ganz neue Geschmackserlebnisse machen“, so die Ministerin für Ernährung, ländlichen Raum und Verbraucherschutz. Peter Hauk.
Essensreste sollten direkt nach dem Essen gekühlt werden, damit sie nicht verderben. Lebensmittel mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum, wie zum Beispiel Milchprodukte, können bei richtiger Lagerung in der Regel über dieses Datum hinaus verzehrt werden. Lebensmittel mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum, wie Fleisch- und Fischprodukte, dürfen jedoch nach Ablauf dieses Datums nicht mehr verzehrt werden, es sei denn, sie wurden vorher gut erhitzt und gekühlt gelagert. Viele Reste von Fertiggerichten oder Lebensmitteln können einfach eingefroren werden. Dies sollte so schnell wie möglich geschehen, damit die Qualität und der Geschmack der Produkte erhalten bleiben. Wichtig ist auch, Gefrierdosen oder -beutel gut zu beschriften, damit man auch nach einigen Wochen oder Monaten noch erkennt, welche Lebensmittel sich darin verstecken.
Empfehlung zum Kauf regionaler Produkte
Alle Produkte sollten vor der weiteren Verwendung auf Schmackhaftigkeit überprüft werden. Sind Aussehen, Geruch und Geschmack in Ordnung, spricht meist nichts gegen einen weiteren Verzehr. Bei Schimmel müssen Lebensmittel entsorgt werden. „Es kommt vor, dass Reste von Feiertagsgerichten übrig bleiben. Aber es ist wichtig, die Reste zu recyceln und die Lebensmittel bewusst zu verwenden. Gleiches gilt für die Küchenreste: Alles, was noch gut aussieht und riecht, kann weiterverarbeitet werden. Wichtig ist, sich auf die eigenen Sinne zu verlassen und auch das Mindesthaltbarkeitsdatum kritisch zu hinterfragen. Resteschonendes Kochen bedeutet auch, bei der Planung des Einkaufs, der Lagerung und der Zubereitung an die Vermeidung von Resten zu denken. So kann jeder einen Beitrag zur Wertschätzung von Lebensmitteln und zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung leisten“, betonte Minister Hauk.
Jedes Lebensmittel enthält wertvolle Ressourcen und ihr Wert bemisst sich nicht nur am Preis. Die baden-württembergischen Bauern und der regionale Lebensmittelhandel stecken viel Mühe, Zeit und Leidenschaft in die Herstellung ihrer Produkte. „Deshalb sollte man sich auch für regionale Produkte entscheiden. Wer regionale Lebensmittel kauft und isst, sorgt für regionale Wertschöpfung und tut auch etwas für den Klima- und Waldschutz. Besonders in der Weihnachtszeit wird Wildfleisch aus der heimischen Jagd empfohlen. Das Fleisch erreicht den Verbraucher auf dem kürzesten Weg und ist äußerst genussvoll. Wild ist nicht nur sehr schmackhaft und vielseitig, sondern auch fettarm und reich an Protein, Omega-3-Fettsäuren und Mineralstoffen“, so Hauk.
Reduzierung von Lebensmittelverschwendung
Jährlich werden in Deutschland rund 12 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen. Rund 52 Prozent davon entfallen auf Privathaushalte, das sind durchschnittlich 75 Kilogramm pro Person und Jahr. Ein großer Teil davon ist auch nach dem Wegwerfen noch essbar. Gemüse, Obst und Backwaren werden am häufigsten vernichtet. Lebensmittelverschwendung hat nicht nur wirtschaftliche Folgen, sondern hat auch ethische, soziale und ökologische Dimensionen.
Die Reduzierung von Lebensmittelverlusten ist ein wichtiges Anliegen der Landesregierung. Durch die Aufklärung der Verbraucher und den Dialog mit dem Lebensmittelhandel und Vertretern der Außer-Haus-Verpflegung möchte sie das Bewusstsein für den Wert unserer Lebensmittel schärfen und einen Beitrag zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung leisten.
Tierwelt in Baden-Württemberg
In Baden-Württemberg und Mitteleuropa ist der Bestand an Hirschen, Schwarzwild und Rotwild in den letzten Jahrzehnten tendenziell gestiegen. Diese Zunahmen waren hauptsächlich auf die zunehmenden Mastjahre von Eichen und Buchen, mildere Winter und längere Sommerperioden zurückzuführen, die manchmal als Folge des Klimawandels angesehen werden. Das heimische Wild wächst selbstbestimmt auf, ernährt sich hauptsächlich von Wildkräutern, jungen Pflanzentrieben und Früchten des Waldes und der Felder. Durch die richtige Jagd erfährt er kaum Stress. Die Ausbildung des Jägers zum Sachkundigen ist Bestandteil der Jägerprüfung. Dadurch wird ein sachgerechter Umgang mit dem Wild bei der Verarbeitung des bejagten Wildes gewährleistet. Lebensmittelhygienekontrollen und behördliche Trichinenuntersuchungen zum Beispiel bei Wildschweinen stellen sicher, dass die Qualität einwandfrei und für den Verbraucher absolut unbedenklich ist.
Nationales Zentrum für Ernährung
Ministerium für Ernährung, ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Spiel für Spiel
.
Inspiriert von Landesregierung BW