Die Karlsruher Kombilösung ist in Betrieb gegangen. Die kombinierte Lösung bringt einen Verkehrsvorteil für alle Verkehrsteilnehmer und zusätzliche Aufenthaltsqualität in der Innenstadt. Das Land hatte die förderfähigen Kosten des 1,5-Milliarden-Euro-Projekts mit 20 Prozent bezuschusst.
Das 1,5-Milliarden-Euro-Bauprojekt Kombilösung ging nach zwölfjähriger Bauzeit in Betrieb. Der Stadt- und Straßenbahntunnel unter der Kaiserstraße mit dem südlichen Abzweig vom Marktplatz in die Ettlinger Straße und das oberirdische Gleis in der Kriegsstraße wurden nach einem kleinen Festakt im Beisein des Parlamentarischen Staatssekretärs beim Bundesminister für Digitalisierung und Verkehr, Michael Theurer, Verkehrsminister des Landes Baden-Württemberg, Winfried Hermann, sowie dem Karlsruher Oberbürgermeister (OB) Dr. Frank Mentrup zur Nutzung durch die Bürger. Getragen von den beiden Geschäftsführern von Karlsruher Infrastrukturgesellschaft (KASIG), Dr. Alexander Pischon und Frank Nenninger durchtrennen sie das sprichwörtliche Band im U-Bahnhof Marktplatz / Pyramide.
Fast zeitgleich wurden die sieben neuen U-Bahn-Haltestellen eröffnet und die ersten Straßenbahnen nutzten die drei Rampen, um den Linienverkehr im 3,6 Kilometer langen Tunnel und auf der 1,6 Kilometer langen oberirdischen Strecke mit ihren drei neuen Haltestellen aufzunehmen. Nur wenige Minuten später nahmen die Bürger „ihre“ Kombilösung in Besitz und die Haltestellen füllten sich mit Zugreisenden im Tunnel.
Verkehrsvorteile für alle und Aufenthaltsqualität in der Innenstadt
Michael Theurer, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Digitalisierung und Verkehr, gratulierte Karlsruhe zu einem „guten Projekt“ bei der Karlsruher Eröffnung und überbrachte auch Grüße von Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing. Theurer sagte: „Mit der Kombilösung hat sich Karlsruhe auch für eine echte Fußgängerzone entschieden“, und mit Blick auf den noch nicht ganz fertiggestellten Autotunnel bemerkte er: „Karlsruhe schreibt auch dort Geschichte.“
Für das Land Baden-Württemberg, das die förderfähigen Kosten der Kombilösung mit 20 Prozent bezuschusst, sagte Landesverkehrsminister Hermann die „ganz herzlichen Grüße“ des kurzfristig erkrankten Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann vermittelt, „von einer ganz großen Sache heute“. Hermann erwähnte die ersten Proteste gegen das Projekt, resümierte aber: „Die Kombilösung bringt Verkehrsvorteile für alle Verkehrsteilnehmer und erleichtert zudem den Aufenthalt in der Innenstadt.“
Danke an Bund und Länder für die Förderung
Oberbürgermeister Dr. Mentrup von Bund und Land für die finanzielle Unterstützung und betonte die Bedeutung der Kombilösung für die gesamte Stadt: „Mit der Kombilösung entsteht eine neue Stadt, die wir dynamisch nutzen wollen. Alle Einrichtungen der Stadt, von Kulturinstitutionen über den Zoo bis hin zu Sportstätten und Verwaltung, sind fußgänger- und fahrradfreundlich zu erreichen und liegen mit der Kombilösung als Kernstück nah am ÖPNV. „Er erwähnte auch die Verdienste seiner beiden Vorgänger im Amt der Bürgermeister, Prof. Dr Tunnel unter der Kaiserstraße, waren bei der Eröffnung anwesend.
Dr. Alexander Pischon, CEO der KASIG und der Karlsruher Verkehrsbetriebe In seiner Begrüßung, die er auch stellvertretend für den KASIG-Geschäftsführerkollegen Frank Nenninger hielt, wies er auf die finanziellen und strukturellen Herausforderungen der letzten Jahre hin. Die beiden Geschäftsführer, so Dr. Pischon, seien voller Freude, dass die Übergabe an die Bürger nun gelungen sei, „aber auch voller Stolz, dass wir alle Probleme angenommen und gelöst haben!“
Autotunnel wird im März 2022 eröffnet
Bei einer Volksabstimmung 2004 entschied sich eine Mehrheit von 55,55 Prozent für die kombinierte Lösung. Der Spatenstich für den Bau des Stadtbahn- und Straßenbahntunnels erfolgte am 21. Januar 2010 und am 21. April 2017 für die Sanierung der Kriegsstraße mit einem oberirdischen Gleis und einem darunter liegenden Autotunnel. Letztere wird aufgrund der weltweiten Materialprobleme in der Baubranche erst Ende März 2022 öffnen.
Die kombinierte Lösung besteht aus dem Stadtbahn- und Straßenbahntunnel unter der Kaiserstraße mit einer Länge von 2,4 Kilometern und vier neuen Haltestellen sowie dem rund 1,2 Kilometer langen Tunnel Südabzweig vom Marktplatz in die Ettlinger Straße mit drei neuen Haltestellen. Das Projekt umfasst auch die Sanierung der Kriegsstraße mit einem neuen oberirdischen Gleis und einem darunter liegenden 1,6 Kilometer langen Autotunnel.
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Inspiriert von Landesregierung BW