Innenministerium

Jährliche Flüchtlingsbilanz 2020

Minister Thomas Strobl: „Das Flüchtlingsaufnahme-System des Landes hat sich in schwierigen Zeiten bewährt.“

„Wir haben eine besondere Lebens- und Lebenssituation im Ankunftszentrum und in den ersten Aufnahmeeinrichtungen für Flüchtlinge. Es ist daher wichtig, alles zu tun, um Koronainfektionen in Erstaufnahmeeinrichtungen zu identifizieren, die Betroffenen zu isolieren und eine mögliche Ausbreitung zu verhindern. Die strikte Anwendung dieser Maßnahmen hat sich in den ersten Aufnahmezentren bewährt. Bisher gab es in den ersten Aufnahmeeinrichtungen keine ernsthaften Krankheiten oder sogar Todesfälle. Seit Mitte Mai muss kein ganzes Erstaufnahmezentrum in Baden-Württemberg unter einen Ausgangs- und Kontaktblock gestellt werden “, sagte der stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl im Hinblick auf die Situation in den ersten Aufnahmeeinrichtungen für Flüchtlinge im vergangenen Jahr.

Entwicklung von Zugangsnummern für 2020

„Im Jahr 2020 kamen rund 7.000 Asylbewerber nach Baden-Württemberg. Dies bedeutet, dass die Anzahl der Zugriffe im Vergleich zum Vorjahr weiter gesunken ist. Für 2019 wurden rund 10.000 Zugänge registriert. Der Trend rückläufiger Flüchtlingszahlen aus den Vorjahren setzt sich fort. Auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise im Jahr 2015 suchten 98.000 Menschen in Baden-Württemberg Schutz. Im Jahr 2016 gab es 33.000, 2017 16.000 und 2018 11.000 Menschen. Der weitere Rückgang der Anzahl der Zugänge im Jahr 2020 gegenüber 2019 um rund 3.000 ist vermutlich auch auf die SARS-CoV-2-Pandemie zurückzuführen „, sagte Innenminister Thomas Strobl.

Die Zugangsnummern nach Monaten:

Januar

1.200

Februar

600

März

580

April

200

Kann

120

Juni

290

Juli

600

August

450

September

770

Oktober

810

November

980

Dezember

540

Im Vergleich zu den Zugängen um die erste Sperrung im Frühjahr 2020 waren die Zugangsnummern im März 2019 750, im April 820, im Mai 760 und im Juni 640. „Die Zugangsnummern sind im Oktober und November wieder auf dem Niveau vor der Corona-Krise, während sie fiel im Dezember erneut “, sagte Minister Thomas Strobl.

Derzeit werden 2.000 Menschen in den Staat aufgenommen

Die größte Gruppe von Asylbewerbern kam im vergangenen Jahr mit rund 1.500 Menschen aus Syrien. Andere größere Gruppen kamen aus Nigeria (400), dem Irak (800) und der Türkei (850).

Derzeit sind in Baden-Württemberg rund 2.000 Personen in Erstaufnahmezentren untergebracht, davon rund 800 im Ankunftszentrum in Heidelberg und rund 1.200 in den vier staatlichen Erstaufnahmezentren und acht Erstaufnahmezentren.

Im Jahr 2020 gab das Land Baden-Württemberg durchschnittlich 12,9 Mio. EUR pro Monat für die Verwaltung der Erstaufnahmeeinrichtungen aus.

Auswirkungen der Koronapandemie

Wie in vielen anderen Gebieten waren auch die staatlichen Erstaufnahmezentren im vergangenen Jahr stark von der Koronapandemie betroffen. Die Unterbringung von Flüchtlingen in Wohngemeinschaften ist eine besondere Herausforderung für alle an einer Pandemie Beteiligten.

Nur durch konsequente und gezielte Maßnahmen konnte verhindert werden, dass sich das Virus dauerhaft in den ersten Aufnahmeeinrichtungen ansiedelt. Unter dem Druck von Innenminister Thomas Strobl wurden alle neu ankommenden Flüchtlinge seit Beginn der Koronasituation kontinuierlich auf eine Infektion mit SARS-CoV-2 getestet und 14 Tage lang getrennt untergebracht. Dadurch wurde sichergestellt, dass die Bewohner der Erstaufnahmeeinrichtungen geschützt und der zentrale Registrierungsprozess im Ankunftszentrum in Heidelberg fortgesetzt werden konnte.

Belegung aufgrund der Pandemie reduziert

In den ersten Aufnahmeeinrichtungen konnte die Auslastung durch eine verstärkte Zuweisung zu temporären Unterkünften und die kurzfristige Einrichtung zusätzlicher Standorte ebenfalls deutlich auf unter 40 Prozent gesenkt werden. Alle Bewohner werden ausführlich über die Entfernungs- und Hygienevorschriften informiert und mit Schutzmasken ausgestattet. Organisatorische Maßnahmen werden auch eingesetzt, um die Nutzung kommunaler Einrichtungen so weit wie möglich auszugleichen, um die empfohlenen Kontakt- und Entfernungsvorschriften einzuhalten. In einigen Fällen werden Lunchpakete in den Zimmern zum Essen ausgegeben oder Schichtarbeiten zum Servieren von Speisen durchgeführt.

Gefährdete Personen genießen besonderen Schutz: Sie werden sofort nach ihrer Ankunft identifiziert und so schnell wie möglich in zwei getrennten, vorübergehend betriebenen Einrichtungen untergebracht. Zu diesem Zweck wurden ein Gästehaus in Bad Liebenzell und die Freiburger Jugendherberge angemietet. In Althütte-Sechselberg wurde eine vorübergehende Isolationsanlage für Infizierte eingerichtet, die speziell auf die Bedürfnisse infizierter Menschen zugeschnitten ist.

Mit den eingeführten Maßnahmen entsprach die Erstaufnahme in Baden-Württemberg bereits vor ihrer Veröffentlichung den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts für die Unterbringung in Wohngemeinschaften während der Pandemie.

Besonderer Dank geht an Vollzeitbeschäftigte und Freiwillige

Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen kam es zu Beginn der Koronapandemie in drei Einrichtungen zu Ausbrüchen von SARS-CoV-2-Infektionen, die zu einer kurzfristigen Ausgangssperre für die jeweiligen Standorte führten. Bisher gab es bei den Bewohnern der Erstaufnahme keine schwerwiegenden Krankheiten oder sogar Todesfälle.

„Dank des besonderen Engagements der Vollzeitbeschäftigten und Freiwilligen, die mit der Unterbringung und Betreuung der Bewohner betraut sind, und der konsequenten Maßnahmen konnte die Ausbreitung der Pandemie in den Erstaufnahmeeinrichtungen weitgehend verhindert werden. Dies zeigt, dass die eingeführten Maßnahmen korrekt und wirksam sind. Im Jahr 2021 bleibt der Infektionsschutz der Bewohner sowie der Vollzeit- und Freiwilligenmitarbeiter bei der Erstaufnahme ein vorrangiges Ziel. Daher ist nach wie vor ein hohes Maß an Aufmerksamkeit und Vorsorge erforderlich “, sagte Minister Thomas Strobl.


Flugzeug auf dem Flugplatz.

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Inspiriert von Landesregierung BW

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Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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