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Die Corona-Pandemie mit den Maßnahmen zum Infektionsschutz hatte auch im Jahr 2020 Auswirkungen auf den Feuerwehreinsatz in Baden-Württemberg. Die Zahl der Einsätze ging im Vergleich zum Vorjahr um 5,8 Prozent auf 111.302 Einsätze zurück.

„Unsere Feuerwehren sind bestens gerüstet, um die Bevölkerung bestmöglich zu schützen – trotz eines durch Corona anders als sonst üblichen Trainings- und Übungsbetriebs. Württemberg im Jahr 2020. Das öffentliche Leben war teilweise lahmgelegt, die meisten Menschen waren zu Hause. Da das Land 2020 von großflächigen Gewittern und Stürmen verschont blieb, sank die Zahl der Einsätze im Vergleich zum Vorjahr um 5,8 Prozent auf 111.302 Einsätze. Gleichzeitig wurden die Feuerwehren gefordert, was unter Corona-Bedingungen eine besondere Herausforderung bedeutet.“ sagte der stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl anlässlich der Vorstellung der jährlichen Feuerwehrstatistik 2020.

Wettzahlen

Von den insgesamt 111.302 Einsätzen im Jahr 2020:

  • 50.677 (45,5 Prozent) für technische Hilfe,
  • 22.161 (19,9 Prozent) für falsch positive Ergebnisse,
  • 18.139 (16,3 Prozent) bei Brandeinsätzen,
  • 12.520 (11,3 Prozent) bei anderen Einsätzen, z. B. Tierrettung,
  • 7.805 (7 Prozent) auf Rettungsdienste und Krankentransporte.

Mit insgesamt 111.302 Einsätzen machte die Technische Hilfeleistung den größten Anteil aller Einsätze aus und bildet wie in den Vorjahren das Haupttätigkeitsfeld der Feuerwehren mit der Personen- und Tierrettung. Die Zahl dieser Einsätze ist im Vergleich zum Vorjahr nahezu gleich geblieben (+0,6 Prozent).

Fast ein Fünftel aller Alarme der Feuerwehren sind Fehlalarme, die im Jahr 2020 um 7,7 Prozent zurückgegangen sind. Häufigste Ursache für Fehlalarme sind Brandmeldeanlagen – darunter auch Rauchwarnmelder in Privatgebäuden.

Die klassische Aufgabe der Feuerwehren, die Brandbekämpfung, steht seit Jahren erst an dritter Stelle. Der Feuerwehreinsatz ging im Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 2,9 Prozent zurück und machte fast den gleichen Anteil am Gesamteinsatz aus wie in den Vorjahren.

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Ähnliche Entwicklungen sind auch bei den 163 Werkfeuerwehren in Baden-Württemberg zu beobachten; Auch hier hat sich die Zahl der Operationen in allen Kategorien gegenüber dem Vorjahr verringert.

Im Jahr 2020 wurden 11.114 Menschen im Rahmen von Feuerwehr- und Technischen Hilfeleistungen von den städtischen Feuerwehren gerettet und in Sicherheit gebracht (2019: 12.857). 1.554 Menschen mussten in diesem Jahr gerettet werden (Vorjahr 2019: 1.595).

Glücklicherweise starben 2020 keine Mitglieder der Feuerwehr bei der Ausübung ihres Dienstes, bei Übungen oder im Einsatz. Auch 99 weniger (2019: 162) Feuerwehrangehörige der Berufsfeuerwehr und 800 weniger (2019: 1.516) Freiwillige Feuerwehren wurden während ihres Dienstes verletzt. Bei den Werkfeuerwehren ist die Zahl der im Dienst verletzten Mitglieder der Werkfeuerwehr leider gestiegen. „Besonders tragisch ist es, wenn Menschen, die Leben retten wollen, verletzt werden oder sogar ihr eigenes Leben verlieren. Daher ist es mir wichtig, dass die Ausbildung, Ausstattung und Betreuung unserer Feuerwehren vor Ort konsequent weiterentwickelt wird. Außerdem bin ich dankbar, dass der Trainings- und Übungsbetrieb vor Ort und an der Landesfeuerwehrschule fast überall wieder komplett ablaufen kann“, sagte Minister Thomas Strobl.

Anzahl der Feuerwehrleute

„Auch in dieser schwierigen Zeit mit eingeschränkter Ausbildung und Einsätzen unter pandemischen Bedingungen sind genügend Männer und Frauen in die städtischen Feuerwehren eingetreten oder in der Einsatzabteilung geblieben, sodass es keinen Rückgang gab. Mit 112.341 Mitgliedern (2019: 112.286) in den Einsatzabteilungen der kommunalen Feuerwehren haben wir eine gute Teamstärke erreicht, die es zu erhalten gilt“, so Innenminister Thomas Strobl.

Von den 112.341 Feuerwehrleuten und Feuerwehrleuten, die im Jahr 2020 in den kommunalen Feuerwehren ihren Dienst für die Sicherheit der Bürger verrichteten, taten dies 109.902 Frauen und Männer ehrenamtlich in einer Freiwilligen Feuerwehr (2019: 109.920). Im Jahr 2020 waren 7.261 weibliche Feuerwehrleute in den kommunalen Feuerwehren tätig (2019: 7.012), was einem Anteil von 6,4 Prozent (2019: 6,2 Prozent) entspricht.

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Ausgezeichnete Jugendarbeit

Dass die Feuerwehren so gut besetzt sind, ist sicherlich auch der hervorragenden Jugendarbeit in den Jugendfeuerwehren zu verdanken. Derzeit gibt es eine Jugendfeuerwehr bei 1.026 Ortsfeuerwehren, das sind 93,4 Prozent der 1.099 Ortsfeuerwehren in Baden-Württemberg.

Insgesamt 31.878 Kinder und Jugendliche der Jugendfeuerwehren in Baden-Württemberg warteten im Corona-Jahr 2020 auf den Wiederbeginn der Übungsstunden. Damit waren 4,6 Prozent weniger Jugendliche bei den Jugendfeuerwehren gemeldet als 2019 (33.417). Der Mädchenanteil in den Jugendfeuerwehren beträgt 19 Prozent (2019: 19,3 Prozent).

„Die meisten der aktiven Feuerwehrmitglieder haben über die Jugendarbeit den Weg zur Feuerwehr gefunden. Damit das so bleibt, haben wir vor kurzem eine Zivilschutzkampagne für Jugendliche gestartet, um junge Menschen für die Feuerwehr zu gewinnen. Schwerpunkte unserer Kampagne sind ein multifunktionaler Werbeträger, eine neue Website und ein Imagefilm. Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen Betreuern in den Jugendfeuerwehren der Gemeindefeuerwehren bedanken, die sich in dieser schwierigen Zeit teilweise auch digital um die Kinder und Jugendlichen gekümmert haben“, so Minister Thomas Strobl.

Die Feuerwehr-Community bietet ein breites Angebot

Mit 30.951 Feuerwehrmitgliedern waren in den Altersabteilungen 505 Senioren weniger gelistet als 2019 mit 31.456. Das mag daran liegen, dass Feuerwehrmitglieder später im Jahr 2020 in die Altersabteilung wechselten, um die Notaufnahmen in dieser Krise stabil zu halten. „Die Feuerwehr ist ein Spiegel unserer Realität und für jede Altersgruppe interessant. Die Einbindung dieser erfahrenen Feuerwehrleute aus den Altersabteilungen ist unabdingbar“, sagte der Innenminister.

Die Bandbreite unserer Feuerwehrgemeinschaft reicht von der Kindergruppe in der Jugendfeuerwehr bis zur Altersabteilung, von der Einsatzabteilung über die Werkfeuerwehren bis hin zu den Musikabteilungen mit aktuell 3.695 Musikern in 158 Musikabteilungen.

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Neben den 112.341 Frauen und Männern in den Einsatzabteilungen der kommunalen Feuerwehren übernehmen die 6.305 Mitglieder der 163 Werkfeuerwehren in Baden-Württemberg eine wichtige Aufgabe in der betrieblichen Gefahrenabwehr, davon 1.339 hauptamtlich.

„Meinen herzlichen Dank gilt allen Mitgliedern der Feuerwehr für ihr besonderes Engagement. Damit verbinde ich den aufrichtigen Wunsch, dass alle Feuerwehrangehörigen gesund und unversehrt von ihrem Einsatz zu ihren Familien zurückkehren können“, so Innenminister Thomas Strobl abschließend.

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Weitere Informationen im Feuerwehrstatistik 2020.


Schriftzug 112 - Feuerwehr. Quelle: Fotolia

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Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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