Die fertiggestellten Hochwasserrisikomanagementpläne an Rhein und Donau sind veröffentlicht. Rund 970 von 1.101 Gemeinden des Landes könnten von einem Flusshochwasser betroffen sein.
Die ausgefüllten Hochwasserrisikomanagementpläne (Hochwasserrisikomanagementpläne) Rhein und Donau wurden am Mittwoch, 22. Dezember 2021 veröffentlicht. Mit der anschließenden Berichterstattung der Hochwasserrisikomanagementpläne an die EU-Kommission endet der zweite Berichtszyklus der EG-Hochwasserrisikomanagementrichtlinie (Hochwasserrisikomanagementrichtlinie). Dann beginnt der dritte Umsetzungszyklus der Hochwasserrisikomanagementrichtlinie, der bis zum 22.12.2027 dauern wird.
Die FRM-Pläne werden alle sechs Jahre überprüft und bei Bedarf aktualisiert. Die Bund-Länder-Arbeitsgruppe Wasser (LAWA) hat 2017 beschlossen, dass es ab dem zweiten Zyklus der Hochwasserrichtlinie pro Flussgebietseinheit einen Hochwassermanagementplan und damit insgesamt zehn länderübergreifende Hochwassermanagementpläne in Deutschland geben wird. Die baden-württembergischen Anteile an den Rhein- und Donaueinzugsgebieten werden damit in die grenzüberschreitenden Hochwasserrisikomanagementpläne für Rhein und Donau einbezogen.
Rund 970 Gemeinden können von Flusshochwasser betroffen sein
„Die Hochwasserrisikomanagementpläne sind besonders wichtig, um Menschen und Güter vorsorglich vor Überschwemmungen und Starkregenereignissen schützen zu können“, sagte Umweltministerin Thekla Walker. Für die Umsetzung in Baden-Württemberg bedeutet dies konkret, dass auf rund 12.000 Flusskilometern Risikogebiete definiert wurden. „Für die gefährdeten Gewässer wurden Hochwassergefahrenkarten und Hochwasserrisikokarten erstellt, auf deren Grundlage die zahlreichen Hochwasserschutzmaßnahmen entwickelt und mit den lokalen Akteuren abgestimmt werden“, erläutert Walker.
Insgesamt können fast 970 von 1.101 Gemeinden in Baden-Württemberg von einem Flusshochwasser betroffen sein. „Eine Berechnung aus dem Jahr 2018 zeigt, dass in ganz Baden-Württemberg ein 100-jähriges Hochwasserereignis ein Schadenspotenzial von 5,1 Milliarden Euro für die gefährdeten Gewässer birgt. Im Extremfall beläuft sich das Schadenspotenzial auf bis zu 29,6 Milliarden Euro“, betonte der Minister. Diese Zahlen machen deutlich, wie wichtig es ist, die einzelnen Maßnahmen in den nächsten Jahren umzusetzen, um die Risiken von Überschwemmungen und Starkregen im Land weiter zu minimieren.
Land liefert viel Geld für Hochwasserschutz und Gewässerökologie
Mit den großen Landesprogrammen wie dem Integrierten Rheinprogramm, dem Integrierten Donauprogramm, dem landesweiten Dammbauprogramm und lokalen Hochwasserschutzmaßnahmen werden die Risiken durch technische Maßnahmen an den Landesgewässern reduziert. Auch kommunale Projekte werden durch die Förderrichtlinie Wasserwirtschaft mit bis zu 70 Prozent gefördert.
Minister Walker sagte: „Insgesamt hat das Land im Jahr 2021 rund 126 Millionen Euro bereitgestellt, um einerseits den technischen und infrastrukturellen Hochwasserschutz an den größeren Gewässern erster Ordnung umzusetzen und andererseits die Kommunen zu unterstützen.“
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Inspiriert von Landesregierung BW