Feuerwehr rettet Schlingnatter: Tierfinderin alarmiert sofort!
Am 29. Mai 2025 wurde in Geislingen, Landkreis Göppingen, eine heimische Schlingnatter entdeckt und von der Feuerwehr gerettet.

Feuerwehr rettet Schlingnatter: Tierfinderin alarmiert sofort!
In Geislingen an der Steige, im Landkreis Göppingen, wurde am Dienstag eine unerwartete Begegnung mit der heimischen Tierwelt gemacht. Eine etwa 50 Zentimeter lange Schlange wurde von einer Anwohnerin in einem Wohngebiet entdeckt. Die Feuerwehr wurde umgehend alarmiert, da zunächst nicht bekannt war, um welche Schlangenart es sich handelte. Nachdem die Feuerwehr das Tier eingefangen hatte, erfolgte eine Konsultation mit der Wilhelma in Stuttgart zur genauen Bestimmung. Die Ergebnisse waren beruhigend: Es handelte sich um eine Schlingnatter, die daraufhin im Wald wieder freigelassen wurde.
Die Schlingnatter (Coronella austriaca) ist eine ungiftige Schlange, die in Deutschland unter Artenschutz steht. Diese Art hat einen natürlichen Lebensraum in warmen Gebieten, insbesondere im Süddeutschland, und erreicht in der Regel eine Länge von 60 bis 80 Zentimetern, kann aber in Einzelfällen bis zu 90 Zentimeter lang werden. Das gefundene Tier war wahrscheinlich noch nicht ausgewachsen. Schlingnattern sind leicht mit der giftigen Kreuzotter zu verwechseln, die ebenfalls in deutschen Wäldern vorkommt, was oft zu unbegründeten Tötungen dieser schützenswerten Art führt. Beide Schlangenarten stehen unter Schutz gemäß der Bundesartenschutzverordnung, was bedeutet, dass sie rechtlich geschützt sind und nicht gefangen oder getötet werden dürfen.
Vielfalt der Schlangenarten in Deutschland
In Deutschland leben insgesamt nur sechs von weltweit etwa 3.000 Schlangenarten. Diese heimischen Vertreter sind nicht nur durch die Schlingnatter und die Kreuzotter repräsentiert, sondern umfassen auch andere Arten wie die Ringelnatter, die Äskulapnatter, die Aspisviper und die Würfelnatter. Die Vielfalt ist bemerkenswert, obwohl viele dieser Arten stark bedroht und ebenfalls geschützt sind. Besonders herausragend ist die Äskulapnatter, die mit einer maximalen Länge von bis zu 1,60 Metern die größte Schlange Mitteleuropas darstellt und ihren Namen von dem griechischen Gott der Heilkunde, Asklepios, ableitet.
- Kreuzotter (Vipera berus) – giftig, bis zu 90 cm lang, kommt in verschiedenen Farben vor.
- Ringelnatter (Natrix natrix) – ungiftig, bis zu 2 m lang, lebt in Gewässern.
- Äskulapnatter (Zamenis longissimus) – ungiftig, bis zu 2 m lang, lebt in lichten Wäldern.
- Aspisviper (Vipera aspis) – giftig, bis zu 90 cm lang, vorkommen im Südschwarzwald.
- Schlingnatter (Coronella austriaca) – ungiftig, bis zu 80 cm lang, lebt in sonnigen Gebieten.
- Würfelnatter (Natrix tessellata) – ungiftig, bis zu 1 m lang, akut vom Aussterben bedroht.
Diese Schlangen sind in der Regel harmlos für den Menschen, zeigen jedoch ein defensives Verhalten und versuchen, im Falle einer Bedrohung zu fliehen. In Deutschland ist es wichtig, das Bewusstsein für den Schutz dieser Arten zu schärfen und den Respekt vor der Natur zu fördern. Die erlebte Geschichte in Geislingen ist ein Beispiel für die Notwendigkeit, richtig mit der heimischen Tierwelt umzugehen und sie zu schützen.