Aalen

Gedenkfeier in Aalen: 70 Menschen erinnern an Geschwister Scholl und Demokratie

In Aalen versammelten sich am Freitagabend etwa 70 Menschen, um mit Friedenslichtern und weißen Rosen an die Reichspogromnacht zu erinnern. Diese Gedenkfeier fand auf dem Geschwister-Scholl-Platz statt und war eine bewegende Hommage an den Widerstand der Geschwister Scholl gegen die nationalsozialistische Diktatur. Die Veranstaltung fiel auf den Vorabend des 86. Jahrestages der schrecklichen Ereignisse, die in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 stattfanden, als das nationalsozialistische Regime eine brutale Welle von Übergriffen auf jüdische Bürger, Synagogen und Geschäfte orchestrierte. Diese Nacht markiert einen Wendepunkt in der Geschichte, der den Übergang von Diskriminierung zur systematischen Verfolgung der jüdischen Bevölkerung einleitete, die schließlich im Holocaust gipfelte, wie [Werder.de](https://www.werder.de/aktuell/news/weitere-news/2024/2025/jahrestag-reichspogromnacht-09112024/#:~:text=Die%20Erinnerung%20an%20den%209,diese%20Taten%20nicht%20wiederholen%20dürfen.) berichtete.

Die Gedenkfeier wurde von Winfried Tobias, einem Vertreter des Netzwerks für Demokratie, eröffnet. Er erinnerte eindringlich an den Mut der Geschwister Scholl, die sich gegen die Nazis auflehnten. Carmen Venus, die Gleichstellungsbeauftragte des Ostalbkreises, betonte die Rolle der Frauen und Kinder, die in dieser dunklen Zeit besonders gelitten hatten. „Die NS-Männer sind damals mit Mitteln der Demokratie an die Macht gekommen“, erklärte sie und rief dazu auf, die Lehren aus der Geschichte nicht zu vergessen.

Ein Appell für die Gegenwart

Pfarrerin Andrea Stier ergriff ebenfalls das Wort und warnte davor, in Lethargie zu verfallen. Sie mahnte, dass es heute wichtiger denn je sei, aktiv gegen Antisemitismus und Frauenfeindlichkeit zu kämpfen. „Wir leben derzeit in einer besonderen Zeit“, sagte sie und forderte alle Anwesenden auf, sich für Demokratie und Freiheit einzusetzen. Ihre Worte hallten durch die Menge und erinnerten alle daran, dass die Vergangenheit nicht vergessen werden darf, um eine Wiederholung solcher Gräueltaten zu verhindern.

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Die Gedenkveranstaltung war Teil der Aalener Friedenswochen und wurde musikalisch von Christian Bolz am Tenorsaxophon begleitet, was der Feier eine besondere Note verlieh. Die Teilnehmer hielten inne, um über die Bedeutung des Widerstands und die Verantwortung der heutigen Generation nachzudenken. Die Gedenkfeier war nicht nur ein Rückblick auf die Vergangenheit, sondern auch ein eindringlicher Aufruf zur Wachsamkeit in der Gegenwart.

Ein bleibendes Vermächtnis

Die Reichspogromnacht bleibt ein Mahnmal für die Schrecken des Nationalsozialismus und die Gefahren, die aus Intoleranz und Hass entstehen können. Die Erinnerungen an diese Nacht sind nicht nur Teil der Geschichte, sondern auch eine Verpflichtung für die Zukunft. Wie [Schwäbische Post](https://www.schwaebische-post.de/ostalb/aalen/stadt-aalen/erinnerung-und-mahnung-zum-jahrestag-der-reichspogromnacht-93402596.html?womort=Aalen) berichtete, ist es entscheidend, dass wir die Lehren aus der Vergangenheit in unser heutiges Handeln integrieren, um sicherzustellen, dass sich solche Gräueltaten niemals wiederholen.

In einer Zeit, in der Antisemitismus und Diskriminierung wieder zunehmen, ist es unerlässlich, dass wir uns gemeinsam für eine Gesellschaft einsetzen, die auf Respekt, Toleranz und Menschlichkeit basiert. Die Gedenkfeier in Aalen war ein starkes Zeichen der Solidarität und des Gedenkens, das die Anwesenden mit nach Hause nahmen, um die Botschaft weiterzutragen.

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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