Bosch schließt Werke: 500 Mitarbeiter vor schwerer Wahl!
Bosch kündigt Schließungen in Leinfelden-Echterdingen an. 500 Mitarbeiter müssen zwischen Abfindung und Kündigung entscheiden.

Bosch schließt Werke: 500 Mitarbeiter vor schwerer Wahl!
Bosch hat die Schließung von zwei Standorten im Geschäftsbereich Power Tools angekündigt, was für etwa 500 Mitarbeiter gravierende Folgen hat. Betroffen sind die Werke in Leinfelden-Echterdingen (Baden-Württemberg) und Sebnitz (Sachsen). Die Produktion an diesen Standorten soll im kommenden Jahr eingestellt werden, während die Schließung des Leinfelder Werks für Ende 2026 geplant ist. Im Gegensatz zum Automotive-Bereich haben die Power Tools-Mitarbeiter weniger Optionen, da für sie eine Einigung, die bis Ende 2027 vor betriebsbedingten Kündigungen schützt, nicht greift. Laut Merkur wird den betroffenen Mitarbeitern die Wahl zwischen einem Aufhebungsvertrag mit Abfindung oder einer Kündigung angeboten.
Die Mitarbeiter in Leinfelden haben bis Mitte November Zeit, um sich für oder gegen das Abfindungsangebot zu entscheiden. Wer den Aufhebungsvertrag schnell unterzeichnet, kann von einem Bonus profitieren, der zusätzlich zur Abfindung gewährt wird. Die Höhe der Abfindung variiert und ist abhängig von Faktoren wie Alter, Einkommen und Betriebszugehörigkeit, maximal können bis zu 250.000 Euro erreicht werden. Ein Sozialplan, der in Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat entwickelt wurde, sieht Übergänge in eine Transfergesellschaft sowie Abfindungszahlungen vor, um die wirtschaftlichen Nachteile der Beschäftigten abzufedern. Dies wurde auch von IT-Boltwise bestätigt.
Im Vergleich zu Automotive-Mitarbeitern
Die Situation für die Mitarbeiter im Power Tools-Segment ist deutlich angespannter als für ihre Kollegen im Automotive-Bereich, wo eine Einigung erzielt wurde, die betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2027 ausschließt. Im Gegensatz dazu sind die Power Tools-Mitarbeiter mit einer Entscheidung konfrontiert, die schnelle Handlungen erfordert, um Nachteile zu vermeiden. Wer den Vertrag nicht bis zum Stichtag unterzeichnet, wird etwa zum 31. Dezember 2026 mit schlechteren Bedingungen gekündigt.
Der aktuelle Stellenabbau bei Bosch betrifft nicht nur die Power Tools-Sparte, sondern umfasst auch den Automotive-Bereich, wo insgesamt 13.000 Stellen in Deutschland abgebaut werden sollen. Dies geschieht zusätzlich zu den bereits im Vorjahr angekündigten 9.000 Stellenstreichungen. Diese Massenentlassungen führen zu einem erhöhten Bedarf an rechtlichen Beratungen für die betroffenen Mitarbeiter. Denn im Falle von betriebsbedingten Kündigungen muss der Betriebsrat eingebunden werden und es sind Verhandlungen über einen Interessenausgleich und einen Sozialplan erforderlich, wie Fachanwalt.de erläutert.
Handlungsempfehlungen für Mitarbeiter
Die betroffenen Mitarbeiter sollten sich eingehend über die bestehenden Sozialplan-Verhandlungen informieren und prüfen, ob sie besonderen Kündigungsschutz genießen, etwa als Betriebsratsmitglieder oder Schwerbehinderte. Zudem wird empfohlen, Abfindungsangebote sorgfältig abzuwägen und gegebenenfalls rechtlichen Rat einzuholen, um die eigenen Ansprüche bestmöglich zu wahren.