Bildung & Wissenschaft

Es gibt noch viele unbesetzte Ausbildungsstellen

Derzeit sind in Baden-Württemberg über 38.000 Ausbildungsstellen unbesetzt. Die Chancen für junge Menschen, kurzfristig einen Ausbildungsplatz zu finden, sind hervorragend. Zahlreiche Angebote zur beruflichen Orientierung unterstützen Sie dabei.

„Es ist eine gute Nachricht, dass die Betriebe im Land für das kommende Ausbildungsjahr noch einmal deutlich mehr Ausbildungsplätze zur Verfügung stellen. Aktuell sind noch mehr als 38.000 und damit gut die Hälfte der gemeldeten Ausbildungsplätze unbesetzt. Die Chancen für junge Menschen, kurzfristig einen Ausbildungsplatz zu finden, sind hervorragend“, sagte der Bundesarbeits- und Wirtschaftsminister Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut bei den Spitzengesprächen zur Ausbildungssituation am 7. Juli 2022 in Stuttgart.

Zahlreiche Angebote zur beruflichen Orientierung

Gleichzeitig sinkt die Zahl der Ausbildungsbewerber weiter. Damit bestehe erneut die Gefahr, dass viele Ausbildungsstellen unbesetzt bleiben, erklärte die Ministerin. Zudem haben einige Jugendliche Schwierigkeiten, sich berufliche Perspektiven zu erarbeiten oder einen passenden Ausbildungsplatz zu finden. „Wir werden Ausbildungsbündnis weiter aufarbeiten. Als Sofortmaßnahme haben wir bereits zahlreiche Angebote für berufliche Orientierung auf die Strecke bringen“, betonte Hoffmeister-Kraut und fügte hinzu: „Wir wollen möglichst viele junge Leute für einen Ausbildung gewinnen – später in diesem Jahr und darüber hinaus. Dafür müssen wir junge Menschen auf vielfältige Weise und so früh wie möglich mit unseren Unternehmen zusammenbringen.“

Mit dem „Praktikumswochen Baden-Württemberg“ Der Ausbildungsverbund unterstützt Jugendliche ab 15 Jahren bei der Suche nach einem Praktikumsplatz. Kernstück ist die Online-Plattform, die junge Menschen und Unternehmen schnell, einfach und passgenau zusammenbringt. Rund 3.000 Unternehmen bieten derzeit rund 180.000 Praktikumstage an. Das Flyer „Next-Level: Future“ (PDF) des Ausbildungsbündnisses.

Die Elternaktion „Ja zur Ausbildung“ richtet sich online und in den sozialen Medien direkt an Eltern, denn sie sind die wichtigsten Ratgeber bei der Berufswahl junger Menschen. Seit diesem Jahr sind neben den Berufen der Industrie- und Handelskammer (IHK) auch handwerkliche und freie Berufe in die Elternaktion einbezogen. Auch Senioren-Ausbildungsbotschafter kommen zu Wort und berichten von ihrer „Karriere mit Lehre“. zusätzlich Orientierungstest ergänzt um Ausbildungsberufe. Sie unterstützt junge Menschen nun bestmöglich bei der Suche nach einem geeigneten Studiengang oder Arbeitsplatz und betont damit auch die Gleichwertigkeit von Ausbildung und Studium.

Siehe auch  Berufliche Orientierung muss weiter verbessert werden

Bildungsminister Theresa Schopper sagte: „Aufgrund der Einschränkungen durch die Pandemie konnte die Berufsorientierung in den vergangenen Schuljahren nicht wie gewohnt stattfinden. Trotz kreativer Aktionen von Schulen und Unternehmen konnte nicht alles aufgefangen werden. Mit den Praktikumswochen und mit unserer ‚BO-Initiative starten!‘zu dem wir eins erfolgreiche Auftaktveranstaltung Gemeinsam mit dem Wirtschaftsministerium setzen wir nun wieder auf die zahlreichen Angebote zur Berufsorientierung an Schulen. Wir wollen mit unseren Initiativen Impulse setzen und den jungen Menschen zeigen, dass es noch viele sinnvolle Stellenangebote gibt, auf die sie sich bewerben können.“ Von besonderer Bedeutung sind die Zusammenarbeit und Kooperation mit außerschulischen Partnern wie Unternehmen und Hochschulen. Deshalb hat die Initiative „BO durchstarten!“ sollen dazu beitragen, die Netzwerke wieder zu stärken und auszubauen. So solle etwa das Tandem aus Lehre und Berufsberatung wieder stärker genutzt werden, um jungen Menschen durch praktische Erfahrungen vielfältige Einblicke in die Arbeitswelt zu geben und sie so für einen passenden Beruf zu interessieren, so die Bildungsministerin weiter.

Mehr Ausbildungsplätze als im Vorjahr

Auch in diesem Jahr wurde das Spitzengespräch genutzt, um Bilanz über das vergangene Ausbildungsjahr zu ziehen. „Das Ausbildungsbilanz 2021 (PDF) zeigt mit knapp 66.000 neuen Ausbildungsverträgen zum 30. September 2021 einen Rückgang von 0,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dies resultierte aus einer allgemeinen Verunsicherung auf dem Ausbildungsmarkt. Deshalb bin ich sehr erleichtert, dass die Betriebe im Land für das kommende Ausbildungsjahr wieder mehr Ausbildungsplätze anbieten. Mit dem Plus von über neun Prozent haben wir wieder das Vorkrisenniveau erreicht“, erklärte Hoffmeister-Kraut.

Vor diesem Hintergrund bedarf es einer geeigneten Ausbildungsgarantie für Baden-Württemberg, die sowohl die Entwicklungen auf dem Ausbildungsmarkt vor Ort als auch die Pläne der Bundesregierung berücksichtigt. Das Wirtschaftsministerium hat vorsorgliche betriebliche Maßnahmen getroffen. Dazu gehört beispielsweise die Verdoppelung der Förderung für gemeinsame Ausbildungen, was vor allem der Ausbildung in kleinen und mittelständischen Unternehmen zugute kommt. Die weiteren Schritte werden derzeit im Verbund sondiert. „Das Wichtigste ist im Moment, den jungen Menschen zu vermitteln, dass sie derzeit sehr gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz haben, dass wir sie bei der Berufswahl nicht allein lassen und dass die Perspektiven mit einer Ausbildung hervorragend sind. Nach den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie aufgehoben werden, gibt es in Baden-Württemberg wieder eine große Zahl und Vielfalt an bewährten, neuen oder erweiterten Angeboten zur beruflichen Orientierung, um sich selbst ein Bild zu machen“, so die Ministerin.

Siehe auch  Abitur 2023 startet

Zahlen zur aktuellen Ausbildungsmarktsituation

  • Die Zahl der Bewerber auf Ausbildungsplätze sank im Vergleich zum Vorjahr um 2,2 Prozent (1.038) auf 45.338.
  • Die Zahl der gemeldeten Ausbildungsplätze stieg im Vergleich zum Vorjahr um 9,2 Prozent (6.188) auf 73.502.
  • Die Bewerberquote liegt bei 1,6 und damit höher als im Vorjahresmonat (1,44). Grund dafür ist, dass die Zahl der Bewerber gesunken und die Zahl der Ausbildungsplätze gestiegen ist.

Inspiriert von Landesregierung BW

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

Ähnliche Artikel

Kommentar verfassen

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"