Wirtschaft

Erster Grant-Antrag mit grauem Fleck genehmigt

Die Gemeinde Ebhausen im Landkreis Calw erhält den ersten Grauen-Flecken-Förderbescheid in Höhe von 1,62 Millionen Euro für den Breitbandausbau. Eine gute digitale Infrastruktur erhöht die Attraktivität von Wohn- und Arbeitsorten.

„Die kommunale Breitbandförderung in Baden-Württemberg ist eine Erfolgsgeschichte. Für Baden-Württemberg schaffen wir eine zukunftssichere digitale Infrastruktur auf höchstem Niveau. Bis 2025 wollen wir den Ausbau einer flächendeckenden Gigabit-fähigen Breitbandinfrastruktur auf den Weg bringen – dieses Ziel erreichen wir nur durch eine Ausweitung der Förderung, für die ich mich in Brüssel und Berlin hartnäckig und erfolgreich eingesetzt habe. Mit der Ausweitung unserer Förderung auf die sogenannten Grauzonen schlagen wir ein neues Kapitel unserer Breitbandförderung auf und investieren als verlässlicher Partner der Kommunen gezielt in gigabitfähige Zukunftstechnologie“, so der stellvertretende Ministerpräsident Ministerin und Ministerin für Digitalisierung Thomas Strobel anlässlich der Übergabe von Breitband-Förderbescheiden.

Breitbandausbau mit 7,7 Mio. gefördert

20 Begünstigte aus zwölf Landkreisen haben insgesamt mehr als 7,7 Millionen Euro für die Kommune Breitbandausbau erhalten. In dieser Übergaberunde war auch die erste Antrag auf Zuschuss für graue Flecken in Baden-Württemberg genehmigt und der Gemeinde Ebhausen im Landkreis Calw übergeben. Mit der Ausweitung der Förderung sind nun alle Gebiete förderfähig, die weniger als 100 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) im Download haben (graue Flecken). Bisher kamen nur Gebiete mit weniger als 30 Mbit/s im Download in Frage. Die Übergabe erfolgte pandemiebedingt in einer Videokonferenz mit Vertretern der unterstützten Landkreise und Kommunen durch den Beauftragten der Landesregierung für Informationstechnik, CIO/CDO Stefan Krebs.

Mit den jetzt bewilligten Fördermitteln werden insgesamt 2.236 Teilnehmeranschlüsse geschaffen. Darunter sind vier Schulanschlüsse, 219 Anschlüsse für Gewerbebetriebe und 21 Anschlüsse für öffentliche Einrichtungen.

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Breitband erhöht die Attraktivität des Wohnortes

Die Gemeinde Ebhausen im Landkreis Calw baut die Grauzonen für 627 Privatadressen, zwei Schulen, 62 Gewerbe und zehn öffentliche Einrichtungen aus. Die Gemeinde erhält für das Projekt insgesamt 1.622.880,40 Euro. Der Bund fördert das Projekt mit 2.028.600,50 Euro. Die Gesamtinvestitionen betragen 4.057.201,00 Euro.

„Die Gemeinde Ebhausen hat schon früh die Bedeutung der digitalen Infrastruktur für einen attraktiven Wohn- und Arbeitsort neben der klassischen Infrastruktur wie Schulen, Straßen und Baugebieten erkannt. Deshalb hat sich die Kommune selbst aktiv mit der digitalen Transformation auseinandergesetzt und sich in der Vergangenheit bereits erfolgreich an verschiedenen Förderprogrammen beteiligt. Sie gilt daher zu Recht als digitaler Leuchtturm im Landkreis Calw“, sagte CIO/CDO Stefan Krebs anlässlich der Übergabe des Genehmigungsbescheids an Oberbürgermeister Volker Schuler.

Die Gemeinde Ebhausen hat sich bereits erfolgreich an der Breitbandförderung des Landes beteiligt. Für insgesamt neun Projekte sind in den vergangenen Jahren mehr als 2,4 Millionen Euro in den Nordschwarzwald geflossen.

Aktion Graue Flecken seit September 2021

der Förderrichtlinien des Landes zur Grauflecken-Förderung (VwV-Gigabit-Kofinanzierung) (PDF) ist am 30.09.2021 in Kraft getreten und beinhaltet die Kofinanzierung des Förderprogramms Graue Flecken des Bundes. Wie bei der Weiße-Punkte-Förderung werden hier bis zu 90 Prozent (50 Prozent Bund, 40 Prozent Länder) der zuwendungsfähigen Kosten für den Ausbau dieser Flächen gefördert. Mit der Anhebung der Schwelle kommen nun alle Gebiete mit weniger als 100 Mbit/s im Download in Frage.

Seit 2016 haben das Land Baden-Württemberg (1,69 Milliarden Euro) und der Bund (1,62 Milliarden Euro) zusammen rund 3,31 Milliarden Euro für den Bau von Glasfasernetzen bereitgestellt. Baden-Württemberg liegt bei der Breitbandversorgung mittlerweile in der Spitzengruppe der Flächenländer. Nach aktuellen Zahlen (Stand Mitte 2021) verfügen 94,9 Prozent der Haushalte in Baden-Württemberg über einen Internetanschluss mit einer Downloadgeschwindigkeit von mindestens 50 Mbit/s. Das bedeutet eine Steigerung von über 22 Prozentpunkten gegenüber Mitte 2016, als nur 72,8 Prozent der Haushalte über 50 Mbit/s Downloads verfügten. Im Gigabit-Bereich verzeichnet Baden-Württemberg einen Anstieg von 1,4 Prozent der Haushalte Mitte 2016 auf 59,5 Prozent Mitte 2021 – also insgesamt ein Plus von 58,1 Prozentpunkten.

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Der Breitbandausbau ist eingebettet in die Digitalisierungsstrategie digital@bw des Landes Baden-Württemberg. Seit Beginn des digital@bw Rund eine Milliarde Euro wurden bisher in Projekte der Digitalisierungsstrategie des Landes investiert. Zudem wurden seit 2016 mehr als drei Milliarden Euro an Landes- und Bundesmitteln für den kommunalen Breitbandausbau eingesetzt.

Ministerium des Innern, für Digitalisierung und Kommunen: Übersicht der neu geförderten Breitbandprojekte (PDF)

Inspiriert von Landesregierung BW

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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