Soziales

Erster Fall von Affenpocken in Baden-Württemberg

In Baden-Württemberg ist der erste offizielle Fall einer Infektion mit dem Affenpockenvirus aufgetreten. Der Patient aus dem Ortenaukreis kehrt aus Spanien zurück und wird am Universitätsklinikum Freiburg behandelt.

Nach dem Wochenende bereits in anderen Bundesländern AffenpockenvirusInfektionen aufgetreten sind, gibt es nun einen offiziellen ersten Fall in Baden-Württemberg. Seit Sonntagabend, 22. Mai 2022, wird eine Patientin aus dem Ortenaukreis mit entsprechendem Infekt stationär am Universitätsklinikum Freiburg behandelt.

Er ist isoliert. Der Patient, ein Reiserückkehrer aus Spanien, hat Fieber, Husten und zeigt typische Hautveränderungen. Sein Zustand ist jedoch stabil. Die Diagnose wurde anhand der Symptome des Patienten und einer PCR-Analyse gestellt. Es muss noch formell durch Genomsequenzierung bestätigt werden, die derzeit in durchgeführt wird Institut für Virologie am Universitätsklinikum Freiburg läuft und wird in den nächsten Tagen verfügbar sein. Erst dann kann festgestellt werden, ob es sich um den west- oder zentralafrikanischen Stamm des Virus handelt. In diesem Zusammenhang geht das örtliche Gesundheitsamt einem weiteren Verdachtsfall nach, verfolgt derzeit Kontakte im Umfeld der Betroffenen und erlässt gegebenenfalls Quarantäneanordnungen.

Allgemeines Infektionsrisiko derzeit gering

„Das allgemeine Infektionsrisiko für die Bevölkerung in Baden-Württemberg wird vom baden-württembergischen Landesgesundheitsamt derzeit als gering eingeschätzt“, sagte der Minister für Soziales und Gesundheit Mann Luca am Montag, 23. Mai 2022 in Stuttgart. „Trotzdem dürfen wir das Affenpockenvirus nicht unterschätzen. Wir beobachten daher die Situation im Land weiterhin sehr genau. Die Gesundheitsämter in Baden-Württemberg wurden bereits informiert und sind entsprechend sensibilisiert.“

Das Landesgesundheitsamt (Kompetenzzentrum Gesundheitsschutz) steht in engem fachlichen Austausch mit den anderen Behandlungs- und Kompetenzzentren für Erkrankungen durch hochpathogene Erreger (STAKOB) und die Robert-Koch-Institut (RKI). Der Bund hat angekündigt am 23. Mai 2023mit dem RKI aktuelle Empfehlungen zu Isolation und Quarantäne zu erarbeiten.

Siehe auch  Sorgfältige Wiedereröffnung der Jugendarbeit im Land

Das Affenpockenvirus

Anfang Mai 2022 wurde in Großbritannien nach einer Reise nach Nigeria ein Fall von Affenpocken diagnostiziert. Seitdem wurden im Vereinigten Königreich weitere Fälle von Affenpocken bei Personen ohne vorherige Reise und ohne Kontakt zu bekannten reisebedingten Fällen diagnostiziert.

Es ist mittlerweile eine Veranstaltung mit internationaler Verbreitung mit mehr als 130 bestätigten und vermuteten Fällen in mehreren Ländern. Derzeit scheinen die Risikoexpositionen überwiegend sexuelle Kontakte zwischen Männern zu sein. Expositionsorte der bisher in Deutschland bekannt gewordenen Fälle waren Partyveranstaltungen, unter anderem auf Gran Canaria in Spanien und in Berlin, wo es zu sexuellen Handlungen kam. Aufgrund der vielfältigen Kontakte der aktuell Infizierten ist in Europa und auch in Deutschland mit weiteren Erkrankungen zu rechnen.

Affenpocken sind eine seltene Viruserkrankung, die von Tieren, höchstwahrscheinlich Nagetieren, auf den Menschen übertragen werden kann. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist selten, aber möglich, insbesondere bei sehr engem Kontakt. Affenpockenviren sind bei Nagetieren in West- und Zentralafrika verbreitet.

Menschen können vor allem durch den Kontakt mit der Hautläsionen (krankhafte Hautläsionen, dh die typischen Pockenbläschen), Blut, Gewebe oder Ausscheidungen infizierter Tiere, vor allem von verschiedenen Nagern und beim Umgang mit Fleisch erkrankter Tiere.

Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist selten und nur bei sehr engem Kontakt möglich, kann aber durch Kontakt mit Körperflüssigkeiten oder Schorf von Affenpocken-Infizierten, auch im Rahmen sexueller Aktivitäten, erfolgen. Eine Überweisung bereits in der prodromale Phase ist bei Face-to-Face-Kontakt durch ausgeschiedenes Atemwegssekret möglich.

Die Inkubationszeit für Affenpocken liegt zwischen sieben und 21 Tagen. Die ersten Symptome der Krankheit sind Fieber, Kopf-, Muskel- und Rückenschmerzen sowie geschwollene Lymphknoten. Ein großflächiger Hautausschlag kann auftreten. Symptomatisch ähnelt eine Affenpockeninfektion anderen häufigen Infektionen wie z Herpes-Virus oder der Varicella-Zoster-Virusder Erreger von Windpocken und Gürtelrose.

Siehe auch  China bereitet den Abschuss eines unbekannten Flugobjekts in Küstennähe vor

Robert-Koch-Institut: Informationen zum Affenpockenvirus

Inspiriert von Landesregierung BW

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

Ähnliche Artikel

Kommentar verfassen

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"