Titel: Baden-Württemberg stellt 350.000 Euro für Projekte gegen Ernährungsarmut bereit
Datum: [Aktuelles Datum]
Baden-Württemberg – Eine Verbindung zwischen Armut und ungesunder Ernährung
Ein aktueller Bericht mit dem Titel „Armut als Ernährungsrisiko“ stellt fest, dass Armut und ungesunde Ernährung in Baden-Württemberg unmittelbar miteinander verbunden sind. Der Bericht wurde vom Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration sowie dem Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz erstellt. Die FamilienForschung im Statistischen Landesamt war für die Erstellung des Berichts verantwortlich.
Mangelnde finanzielle Mittel führen zu Mangelernährung
Etwa ein Zehntel der Bevölkerung in Baden-Württemberg kann sich aus finanziellen Gründen nicht jeden zweiten Tag eine ausgewogene Mahlzeit leisten. Dieser Mangel an gesunden und hochwertigen Lebensmitteln kann zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen. Trotz der vergleichsweise hohen Wohlstands in Baden-Württemberg besteht auch hier Armut, die zu einer unsachgemäßen Ernährung führen kann.
Fördermittel zur Bekämpfung von Ernährungsarmut
Aufgrund dieser besorgniserregenden Ergebnisse hat das Land Baden-Württemberg beschlossen, bis zu 350.000 Euro für Projekte zur Bekämpfung von Ernährungsarmut zur Verfügung zu stellen. Sozial- und Gesundheitsminister Manne Lucha betont, dass das finanzielle Engagement des Landes dazu beitragen soll, die negativen Auswirkungen der materiellen Ernährungsarmut auf die Gesundheit und soziale Teilhabe der Bevölkerung zu minimieren.
Die geförderten Projekte sollen auf den Ergebnissen des GesellschaftsReports aufbauen und Lösungen für die Probleme der Ernährungsarmut finden. Es ist wichtig, dass die Gesundheit und das soziale Wohlbefinden der Menschen trotz finanzieller Einschränkungen gewährleistet werden können.
Unterstützung durch Ernährungsstrategie und Praxisangebote
Die Ernährungsstrategie für Baden-Württemberg bildet einen weiteren wichtigen Schritt im Kampf gegen Ernährungsarmut. Neben der Öffentlichkeitsarbeit, wie dem gemeinsamen GesellschaftsReport und dem Tag der Seniorenernährung 2023, betont Minister Peter Hauk die Bedeutung von Praxisangeboten, die mit sozialem Austausch verbunden sind, sowie von guten Essens- und Bildungsangeboten in Kitas und Schulen.
Besonderes Augenmerk wird auf den Aufbau von Wissen und hauswirtschaftlichen Kompetenzen gelegt. Kooperationsangebote der Landwirtschaftsämter im Rahmen des Programms „Fit im Alltag“ sollen dabei helfen, allen Bevölkerungsgruppen, insbesondere Alleinerziehenden, Senioren und Langzeitarbeitslosen, bessere Chancen auf eine gesunde Ernährung zu bieten.
Ernährungsarmut – eine Herausforderung für Baden-Württemberg
Materielle Ernährungsarmut tritt auf, wenn Menschen ihren Nahrungsmittelbedarf nicht decken können oder wenn die verfügbaren Lebensmittel nicht den ernährungsphysiologischen und hygienischen Standards entsprechen. Im Jahr 2021 gaben 10,1 Prozent der Bevölkerung in Baden-Württemberg an, sich nicht jeden zweiten Tag eine Mahlzeit mit Fleisch, Geflügel oder Fisch oder eine hochwertige vegetarische Mahlzeit leisten zu können. Armutsgefährdete Personen sind dabei überdurchschnittlich von Ernährungsarmut betroffen.
Das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration setzt sich aktiv für die Bekämpfung von Armut und die Schaffung von Chancengleichheit ein.
Quelle: Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg