Innenminister Strobl begrüßte die 15.945 Neubürger: „Mit Ihrer Einbürgerung stärken Sie das Gemeinwesen und den sozialen Zusammenhalt.“
„Die Einbürgerung ist ein Bekenntnis zu unserem Land und unseren Werten. Es bedeutet viel mehr, als ein Zertifikat zu erhalten. Die Einbürgerung gibt Eingebürgerten eine neue Heimat, gibt Orientierung und schafft Vertrautheit“, so der stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl in Stuttgart. Anlass war die Einbürgerungsfeier des Landes Baden-Württemberg, zu der rund 90 Eingebürgerte mit Begleitpersonen aus 40 verschiedenen Nationen von Minister Thomas Strobl im Neuen Schloss begrüßt wurden.
Innerer Zusammenhalt einer pluralistischen Gesellschaft
„Ab heute werden Sie als Bürger Ihren Teil zur Zusammenarbeit beitragen. Sie haben einen wichtigen Schritt für unser Land, aber auch für sich persönlich getan. Aristoteles sagte vor etwa 2300 Jahren: Eine Stadt besteht aus verschiedenen Typen von Menschen. Ähnliche Menschen erwecken eine Stadt nicht zum Leben. Dieses Zitat ist heute fast relevanter als damals. Auch heute geht es um Vielfalt in der Polis, ja in der ganzen Gemeinschaft. Es geht um den inneren Zusammenhalt einer pluralistischen Gesellschaft, um Einheit in Vielfalt. Mit Ihrer Einbürgerung stärken Sie die Gemeinschaft und den sozialen Zusammenhalt“, sagte Innenminister Thomas Strobl.
Die Hauptrednerin der diesjährigen Einbürgerungszeremonie ist ein Vorbild: die bekannte Schauspielerin und Botschafterin von TERRE DES FEMMES, Sibel Kekilli, Kind türkischer Einwanderer. 2017 wurde ihr das Bundesverdienstkreuz verliehen. Sie hat eine bemerkenswerte Schauspielkarriere hinter sich. Für ihre Darstellungen erhielt Frau Sibel Kekilli zweimal den Deutschen Filmpreis und mehrere Auszeichnungen als beste Darstellerin. Sibel Kekilli sagte einmal über Menschen mit Einwanderungsgeschichte, sie habe die Erfahrung gemacht, „zu deutsch für Türken, nicht deutsch genug für Deutsche“ zu sein. Jede Einbürgerung bewegt sich in dieser Spannung und es liegt an jedem von uns, sie aufzulösen und die Schubladen im Kopf zu schließen.
Vorteile der deutschen Staatsbürgerschaft
Die Corona-Pandemie hatte auch Auswirkungen auf die Zahl der Einbürgerungen im Jahr 2020. Im Jahr 2020 wurden 15.945 Personen aus insgesamt 139 Nationen eingebürgert. Die Zahlen gingen gegenüber 2019 (19.109) um 17 Prozent zurück. Die meisten Neubürger kommen aus der Türkei (3.084), dem Kosovo (1287) und Rumänien (864).
Durch die Einbürgerung werden die neuen Mitbürgerinnen und Mitbürger Deutschlands – mit allen Rechten und Pflichten. Sie können beispielsweise an Wahlen in ihrem Bundesland und auf Bundesebene sowie auf europäischer Ebene teilnehmen und auch selbst für das Parlament kandidieren. Darüber hinaus besteht freier Zugang zu allen Berufen.
Auch im Ausland bietet die deutsche Staatsbürgerschaft zahlreiche Vorteile: Deutsche Staatsbürger können in der EU und der Schweiz uneingeschränkt studieren und arbeiten. In vielen außereuropäischen Ländern ist es einfacher, ein Visum zu bekommen und mit einem deutschen Pass dorthin zu reisen. Dies kann gerade in unsicheren Zeiten wie der aktuellen Corona-Pandemie-Situation von großer praktischer Bedeutung sein. Die Bedeutung des deutschen Reisepasses bestätigt auch der Henley Pass Index 2021. Demnach rangiert der deutsche Reisepass im Ranking aller Reisepässe weltweit auf Platz 3 von 191 Ländern, gemessen an der Anzahl der Reiseziele, die seine Inhaber betreten können ohne vorheriges Visum.
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Inspiriert von Landesregierung BW