Deutschland

Deutschland verstaatlicht den Gasversorger Uniper nach EU-Zulassung

BERLIN (AP) – Die Bundesregierung hat am Donnerstag mitgeteilt, dass sie das Energieunternehmen Uniper verstaatlicht hat, nachdem die Europäische Union ihr den Segen gegeben hatte, den Gasversorger zu retten.

Die Regierung kündigte im September ihren Plan an, Uniper zu verstaatlichen und damit staatliche Eingriffe in den Energiesektor auszuweiten, um Engpässe infolge des russischen Krieges in der Ukraine zu verhindern. Der Deal baut auf einem ersten Rettungspaket auf, das im Juli vereinbart wurde, und umfasst eine Kapitalerhöhung von 8 Milliarden Euro (8,5 Milliarden US-Dollar), die Deutschland finanziert.

Die Altaktionäre von Uniper haben den Maßnahmen am Montag zugestimmt. Die Exekutivkommission der EU hat am Dienstag ihre bedingte Zustimmung erteilt. Die Regierung ist verpflichtet, ihren Anteil bis 2028 auf 25 % plus eine Aktie zu reduzieren, eine Frist, die nur mit Zustimmung der Kommission verlängert werden kann.

Die deutschen Finanz- und Wirtschaftsministerien teilten am Donnerstag mit, dass die Regierung nun einen Anteil von rund 99 Prozent an dem Unternehmen übernommen habe. Das bisherige Management von Uniper bleibt bestehen.

Uniper wurde bisher von Fortum mit Sitz in Finnland kontrolliert. Die finnische Regierung hält den größten Anteil an Fortum.

Vor dem Krieg in der Ukraine kaufte das Unternehmen etwa die Hälfte seines Gases aus Russland, das im Juni damit begann, die Lieferungen nach Deutschland zu kürzen und seit Ende August kein Gas mehr in das Land liefert.

Uniper sind durch diese Kürzungen enorme Kosten entstanden, weil es gezwungen war, Gas zu weit höheren Marktpreisen einzukaufen, um seinen Liefervertragsverpflichtungen nachzukommen. Im vergangenen Monat gab es bekannt, dass es vor einem internationalen Schiedsgericht in Stockholm ein Schadensersatzverfahren gegen die russische Gazprom eingeleitet habe.

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Quelle: APNews

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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