
BERLIN (AP) – Tausende Polizisten haben am Mittwoch in weiten Teilen Deutschlands eine Reihe von Razzien gegen mutmaßliche Rechtsextremisten durchgeführt, die angeblich versuchten, den Staat gewaltsam zu stürzen.
Nach Angaben der Bundesanwaltschaft haben rund 3.000 Beamte an 130 Orten in 11 der 16 deutschen Bundesländer Durchsuchungen gegen Anhänger der sogenannten Reichsbürgerbewegung durchgeführt. Einige Mitglieder der Gruppierung lehnen die deutsche Nachkriegsverfassung ab und fordern den Sturz der Regierung.
Die Staatsanwaltschaft sagte, 22 deutsche Staatsbürger seien wegen des Verdachts der „Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung“ festgenommen worden. Drei weitere Personen, darunter ein russischer Staatsbürger, werden verdächtigt, die Organisation zu unterstützen, sagten sie.
Die Wochenzeitung Der Spiegel berichtete, dass unter anderem die Kaserne der deutschen Spezialeinheit KSK in der südwestlichen Stadt Calw durchsucht wurde. Die Einheit wurde in der Vergangenheit wegen mutmaßlicher rechtsextremer Beteiligung einiger Soldaten unter die Lupe genommen.
Die Bundesanwaltschaft wollte die Durchsuchung der Kaserne weder bestätigen noch dementieren.
Neben Festnahmen in Deutschland wurde laut Staatsanwaltschaft eine Person in der österreichischen Stadt Kitzbühel und eine weitere in der italienischen Stadt Perugia festgenommen.
Den nur als Heinrich XIII. PR und Rüdiger v. P. identifizierten mutmaßlichen Rädelsführern werde laut Staatsanwaltschaft vorgeworfen, im vergangenen Jahr eine „terroristische Organisation mit dem Ziel gegründet zu haben, die bestehende staatliche Ordnung in Deutschland umzustürzen und durch eine eigene Staatsform zu ersetzen. die bereits im Gründungsstadium war.“
Den Verdächtigen sei bewusst gewesen, dass ihr Ziel nur mit militärischen Mitteln und mit Gewalt zu erreichen sei, so die Staatsanwaltschaft.
Sie sollen an ein „Konglomerat von Verschwörungstheorien bestehend aus Erzählungen der sogenannten Reichsbürger sowie der QAnon-Ideologie“ geglaubt haben, heißt es in einer Stellungnahme der Staatsanwaltschaft.
Quelle: APNews