Im Rahmen des Projekts DYNAMO, das bis 2025 mit 1,6 Millionen Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird, haben interdisziplinäre Forschungsteams, darunter auch die Hochschule der Medien in Stuttgart, ein Policy Paper veröffentlicht, das erste Erkenntnisse zur Bekämpfung von Desinformation zusammenträgt. Besonders der Fokus liegt auf der Verwendung von Messenger-Diensten wie Telegram und WhatsApp, die sich zunehmend als Plattformen für die Verbreitung von Fake News erweisen. Die Wissenschaftler:innen des Projekts betonen, dass nicht nur soziale Netzwerke in die Verantwortung genommen werden können, da Desinformation auch in diesen privaten Kommunikationskanälen zunehmend Einzug hält.
Die Auswirkungen dieses Themas sind von regionaler Bedeutung, insbesondere im Hinblick auf die bevorstehenden Bundestagswahlen im September 2025. Vertrauen in demokratische Institutionen und Prozesse könnte erheblich leiden, wenn Desinformation nicht wirksam bekämpft wird. Gerade in einer Stadt wie Stuttgart, die nicht nur politisches, sondern auch wirtschaftliches und kulturelles Zentrum ist, ist die Verbreitung von Falschinformationen im Wahlkampf eine ernstzunehmende Bedrohung für die Meinungsbildung der Bürger:innen.
Historisch betrachtet hat Stuttgart bereits verschiedene Phasen erlebt, in denen Propaganda eine Rolle spielte, sei es während der Weltkriege oder in der Zeit der politischen Umbrüche. Der Schutz der Informationsintegrität ist daher nicht nur ein aktuelles, sondern auch ein historisches Anliegen. In der Vergangenheit wurde schon oft festgestellt, dass Fehlinformationen das Vertrauen in das öffentliche Leben untergraben können, was nach wie vor relevant ist.
Ein wichtiges Element der DYNAMO-Forschung ist das Konzept des Prebunking, das auf Aufklärung über Desinformationen abzielt, um deren Verbreitung von vornherein zu verhindern. Diese Strategie könnte nicht nur in den Hochschulen, sondern auch in Schulen und anderen Bildungseinrichtungen in Stuttgart und Umgebung implementiert werden, um die Medienkompetenz der Bevölkerung zu erhöhen.
Es zeigt sich, dass Messenger-Dienste durch ihre Struktur oftmals ein Nährboden für Desinformation sind. Während öffentliche Plattformen reguliert werden, scheint dies für private Messaging-Dienste nur begrenzt möglich. Ein Aspekt, der unter anderem auch rechtliche Herausforderungen mit sich bringt. Die Bedenken hinsichtlich der rechtlichen Rahmenbedingungen wurden im Policy Paper thematisiert, und es gilt, hier mögliche Gesetzeslücken zu identifizieren und entsprechende Maßnahmen zu entwickeln.
Aspekt | Beschreibung |
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Projekt DYNAMO | Forschungsprojekt zur Bekämpfung von Desinformation, gefördert mit 1,6 Millionen Euro bis 2025. |
Beteiligte Institutionen | Universitäten Duisburg-Essen, Kassel, Hochschule der Medien Stuttgart und Fraunhofer SIT. |
Messenger-Dienste | Telegram und WhatsApp sind Hauptfokus wegen ihrer Rolle bei der Verbreitung von Fake News. |
Prebunking | Aufklärung über Desinformation als präventive Maßnahme zur Bekämpfung. |
Wahlen in Deutschland | Die kommenden Bundestagswahlen im September 2025 erfordern Maßnahmen gegen Desinformation. |
Medienkompetenz | Engagement in Schulen und Bildungseinrichtungen zur Verbesserung der Medienkompetenz der Bevölkerung. |
Die Entwicklungen rund um Desinformation und ihre Bekämpfung werden in den kommenden Jahren nicht nur die politische Landschaft, sondern auch das gesellschaftliche Klima in Stuttgart maßgeblich beeinflussen. Es bleibt zu hoffen, dass kritische Stimmen aus der Forschung gehört werden und entsprechende Maßnahmen bald umgesetzt werden, um das Vertrauen der Bürger in demokratische Prozesse zu stärken.
Quelle: Universität Duisburg-Essen / ots