Wirtschaft

Der Arbeitsmarkt im Land bleibt stabil

Der Arbeitsmarkt im Land bleibt trotz des erwarteten Anstiegs der Arbeitslosenquote auf 3,5 Prozent stabil. Der Aufschwung am Arbeitsmarkt scheint nur noch zusammenzubrechen. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit resultiert aus dem Übergang ukrainischer Flüchtlinge in die Grundsicherung und nicht aus Arbeitsplatzverlusten.

„Der Aufschwung auf dem Arbeitsmarkt in Baden-Württemberg scheint erst im Juni 2022 zusammenzubrechen. Die Änderung des Rechtsstatus der Flüchtlinge aus dem Ukraine liefert den erwarteten Anstieg der Arbeitslosenquote. Sie ist nun von 3,2 Prozent im Mai auf 3,5 Prozent im Juni gestiegen. Dennoch ist der Arbeitsmarkt noch immer besser aufgestellt als im Vorjahr“, erklärte der Wirtschafts- und Arbeitsminister Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut am 30. Juni 2022 anlässlich des Veröffentlichung der neuen Arbeitsmarktdaten für Baden-Württemberg.

Im Juni 2022 waren insgesamt 218.967 Personen arbeitslos. Im Vergleich zum Vorjahr war ein Rückgang um minus 27.520 oder minus 11,2 Prozent zu verzeichnen. Zum Vormonat Mai 2022 Wir haben derzeit 14.768 Arbeitslose oder 7,2 Prozent mehr. Für ukrainische Flüchtlinge erfolgte der Rechtswechsel am 1. Juni 2022 Asylbewerberleistungsgesetz in dem Grundsicherung nach dem Sozialgesetzbuch (SGB) II. Seitdem werden sie von den Jobcentern betreut. „Der starke Anstieg der Arbeitslosigkeit im Juni ist auf diesen Übergang zurückzuführen und nicht auf einen plötzlichen Arbeitsplatzverlust. Ohne die Auswirkungen dieser Gesetzesänderung hätten wir – wie in den Vormonaten – weiterhin einen leichten Rückgang verzeichnet.

Vielen Dank an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Jobcentern

„Die Jobcenter in Baden-Württemberg sind und waren in den letzten Wochen durch den Wechsel des Rechtskreises einer erheblichen Mehrbelastung ausgesetzt. Dennoch gelang es ihnen mit viel Einsatz, den Übergang der Flüchtlinge aus der Ukraine in die Grundsicherung erfolgreich zu gestalten. Dafür danke ich allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Jobcentern ganz herzlich“, betonte Wirtschafts- und Arbeitsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut.

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Das Bild eines „Ukraine-Effekts“ wird auch durch die Entwicklung einzelner Personengruppen auf dem Arbeitsmarkt verstärkt. Die Arbeitslosigkeit unter Ausländern ist um 15.859 auf aktuell 87.915 gestiegen. Ihre Arbeitslosenquote stieg von 6,7 Prozent im Mai 2022 auf 8,2 Prozent im Juni 2022. Im gleichen Zeitraum stieg die Quote für Frauen von 3,1 Prozent auf 3,5 Prozent und für arbeitslose Jugendliche unter 20 Jahren von 1,3 Prozent auf 1,8 Prozent . Im Juni 2021 lag die Jugendquote bei 1,5 Prozent.

Die Gesamtarbeitslosenquote stieg im Juni auf 3,5 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat gab es ein Plus von 0,3 Prozentpunkten. Des Vorjahreswert von 4,0 Prozent wird aber immer noch deutlich unterschritten. Im Juni 2019 hatten wir 28.808 Arbeitslose weniger und eine Arbeitslosenquote von 3,0 Prozent.

Die Nachfrage nach Arbeitskräften steigt weiter

Die Nachfrage nach Arbeitskräften steigt weiter. Im Juni 2022 waren bei der Bundesagentur für Arbeit 116.580 Stellen gemeldet, 31.053 mehr als vor einem Jahr. Im Vergleich zum Vormonat sind weitere 1.586 ausgeschriebene Stellen hinzugekommen. Dadurch ergeben sich viele Chancen für Arbeitssuchende – auch für Flüchtlinge aus der Ukraine. Gleichzeitig ist es im Rahmen der Fachkräftesicherung wichtig, die Teilhabe von bisher am Arbeitsmarkt unterrepräsentierten Menschen zu fördern.

„Angesichts des Ukraine-Effekts auf den Arbeitsmarkt ist es wichtig, die Chancen zu nutzen, die sich aus dem Rechtssystemwechsel und der Arbeitskräftenachfrage ergeben. Denn viele der Flüchtlinge wollen arbeiten und ihren Lebensunterhalt selbst verdienen“, sagte der Minister. Für eine erfolgreiche Integration ist es daher unerlässlich, den Flüchtlingen die Möglichkeit zu geben, schnell die deutsche Sprache zu lernen. Dafür, aber auch für die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit, ist es wichtig, dass Kinderbetreuungseinrichtungen zur Verfügung stehen und ggf. die Anerkennungsverfahren für im Ausland erworbene Berufsqualifikationen zügig erfolgen können. Hoffmeister-Kraut: „Die Landesregierung behält diese Themen weiterhin im Auge, damit die Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt nachhaltig erfolgen kann.“

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Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit: Der Arbeitsmarkt im Juni 2022

Informationen zur Ukraine-Krise

Inspiriert von Landesregierung BW

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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