Ralf Bogen wurde mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet für sein starkes Engagement beim Aufbau der Lern- und Gedenkstätte „Hotel Silber“ und für die Belange von lesbischen, schwulen, bisexuellen, transsexuellen, transgender, intersexuellen und queeren Menschen.
Für sein besonderes und langjähriges Engagement als zentraler Akteur der baden-württembergischen Erinnerungsarbeit im Bereich Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transsexuelle, Transgender, Intersexuelle und Queere Menschen (LSBTTIQ) und sein Engagement für die Etablierung der Lern- und Gedenkstätte „Hotel Silber“. in Stuttgart wurde Ralf Bogen das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.
„Ralf Bogen ist seit Jahren eine zentrale Größe und eine starke Stimme in der baden-württembergischen Erinnerungsarbeit. Er engagiert sich besonders für einen Bereich, der oft übersehen wird: die Lebensbedingungen und Interessen von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transsexuellen, Transgender, Intersexuellen und queere Menschen, kurz: LGBTTIQ. Es verbindet den Blick in die Vergangenheit mit einem Appell an die Gegenwart und sensibilisiert so die Gesellschaft aus vielen Perspektiven“, so die Staatssekretärin Petra Olschowski im Lern- und Gedenkort Hotel Silber in Stuttgart.
Großes Engagement für das Gemeinwohl und die Erinnerungskultur
„Im Hotel Silber erleben wir einen lebendigen Ort der politischen Auseinandersetzung – mit Blick und vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte. Ein Ort, der uns immer wieder auffordert, uns aktiv in gesellschaftliche Prozesse einzubringen, wachsam zu bleiben für Entwicklungen, die Ausgrenzung bedeuten, Diskriminierung, Rassismus und Gewalt, die unsere Demokratie gefährden“, betonte Petra Olschowski. Ralf Bogen engagiert sich besonders für diese Themen. An der Realisierung des Hotels Silber habe er maßgeblich mitgewirkt – „insbesondere indem er andere ermutigt hat, sich zu engagieren und verschiedene Organisationen zusammenzubringen“, sagt Petra Olschowski.
Die Beharrlichkeit und das Ausmaß des Engagements von Ralf Bogen für das Gemeinwohl und die Erinnerungskultur sind außergewöhnlich und vorbildlich – „sein Wirken ist ein herausragendes Beispiel für bürgerliches und soziales Engagement in Baden-Württemberg“, sagte Staatssekretärin Petra Olschowski.
Einsatz gegen den geplanten Abriss des Hotel Silber
Ralf Bogen engagierte sich im Aktionsbündnis gegen den geplanten Abriss des Hotels Silber und für die Einrichtung eines Lern- und Gedenkortes im historischen Gebäude und sorgte dafür, dass sich verschiedene LGBTTIQ-Organisationen in Stuttgart aktiv an dieser Debatte beteiligten. Er arbeitete für das Hotel Silber in der Arbeitsgruppe „Ausstellung“, die gemeinsam mit dem Haus der Geschichte zunächst das Konzept entwickelte und dann an der Realisierung der Dauerausstellung, insbesondere der Auswahl der Exponate und dem Verfassen der Texte, beteiligt war. Ralf Bogen hat zahlreiche Exponate selbst beigesteuert.
Seit 2012 ist Ralf Bogen im Vorstand des Hotel Silber e. V., der aus dem Aktionsbündnis hervorgegangen ist. Er ist Mitautor des 2013 erschienenen Buches „Die Geheime Staatspolizei in Württemberg und Hohenzollern“, dem umfangreiche Recherchen zur Verfolgung von Homosexuellen im Südwesten vorausgegangen waren.
Besonders hervorzuheben ist die Realisierung des Projektes „Aus Liebe, … von Menschen im Südwesten Deutschlands, die wegen ihrer Liebe und Sexualität ausgegrenzt und verfolgt wurden“ in den Jahren 2015 bis 2018, an denen Ralf Bogen maßgeblich beteiligt war.
Hotel Silber: Eine Ausstellung über Polizei, Gestapo und Verfolgung
Inspiriert von Landesregierung BW