Württemberg sprengt Rekorde: 2,4 Millionen Sportler und neue Herausforderungen!

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Leonberg verzeichnet 2025 einen Mitgliederrekord im Sport. Zuwachs bei Kindern und Herausforderungen für Vereine im Fokus.

Leonberg verzeichnet 2025 einen Mitgliederrekord im Sport. Zuwachs bei Kindern und Herausforderungen für Vereine im Fokus.
Leonberg verzeichnet 2025 einen Mitgliederrekord im Sport. Zuwachs bei Kindern und Herausforderungen für Vereine im Fokus.

Württemberg sprengt Rekorde: 2,4 Millionen Sportler und neue Herausforderungen!

Im Jahr 2025 verzeichnet der Württembergische Landessportbund (WLSB) einen beispiellosen Anstieg der Mitgliederzahlen in den Sportvereinen der Region. Rund 2,4 Millionen Mitglieder sind in 5698 Vereinen aktiv, was einem Zuwachs von 3,1 Prozent entspricht und über 73.000 neuen Mitgliedern gleichkommt. Besonders bemerkenswert ist der starke Anstieg bei Kindern im Grund- und Vorschulalter, wo die Mitgliedszahlen um über 5 Prozent gestiegen sind, zusammen mit einem beeindruckenden Plus von 17 Prozent im Nachwuchsbereich seit dem Tiefpunkt nach der Corona-Pandemie im Jahr 2022, als über 100.000 neue Mitglieder gewonnen werden konnten. Dies zeigt, dass vereinseigene Sportangebote besonders bei den Jüngeren auf großes Interesse stoßen.

In der Sportregion Böblingen, die 249 Vereine umfasst, wurden ebenfalls Rekordzahlen erreicht. Hier gab es 118.181 Mitglieder, was einem Anstieg von 2915 Mitgliedern oder 2,5 Prozent entspricht. Unter diesen Neumitgliedern zählen auch 1200 Kinder im Vor- und Grundschulalter, was einem Zuwachs von 5,1 Prozent entspricht. Der SV Leonberg/Eltingen, ein prominenter Verein in dieser Region, steht im Sportkreis Böblingen als fünftgrößter Verein hervor.

Herausforderungen für die Sportvereine

Trotz dieser erfreulichen Nachrichten bringt die steigende Mitgliederzahl auch Herausforderungen mit sich. Zahlreiche Vereine berichten, dass sie keine weiteren Kinder mehr aufnehmen können. Die Verfügbarkeit von Sportstätten und die Anzahl der Trainer stellen erhebliche Hindernisse dar. WLSB-Präsident Andreas Felchle fordert daher eine verstärkte Förderung des Ehrenamts sowie mehr finanzielle Unterstützung für den Sportstättenbau von der Landespolitik. Dieser Aspekt wird durch die anstehende Einführung eines Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung ab Sommer 2026 verstärkt, da dies zu einem weiteren Anstieg der Mitgliederzahlen bei Grundschulkindern führen könnte.

Ein umfassender Bericht zum Zustand des organisierten Sports in Deutschland bestätigt, dass Sportvereine sich zunehmend in gesellschaftlichen Themen engagieren. Laut dosb.de setzen sich 54 Prozent der Vereine aktiv für Gewaltprävention ein, ein Anstieg um 17,3 Prozent im Vergleich zu 2015. Zudem engagieren sich 21,1 Prozent der Sportvereine für die Flüchtlingshilfe, was einen Zuwachs von 10 Prozent darstellt. Diese gesellschaftliche Verantwortung betont, dass die Vereine über ihre sportlichen Tätigkeiten hinaus eine wesentliche Rolle im sozialen Gefüge spielen.

Dennoch sieht eine besorgniserregende Anzahl der Vereine (17,5 Prozent) ihre Existenz aufgrund Schwierigkeiten bei der Gewinnung und Bindung ehrenamtlicher Funktionsträger bedroht, was einen Anstieg im Vergleich zu früheren Jahren darstellt. Auch 19 Prozent der Vereine klagen über große Probleme mit maroden Anlagen und 4,5 Prozent räumen ein, dass ihre Existenz aufgrund infrastruktureller Probleme direkt gefährdet ist. Dies macht deutlich, dass politische Maßnahmen notwendig sind, um die Zukunftsfähigkeit der Sportvereine zu sichern.

Michaela Röhrbein, Vorständin des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) für Sportentwicklung, hebt die Dringlichkeit politischer Unterstützung hervor. Es sind gezielte Investitionen in Sportstätten, Personal sowie die Entlastung der Engagierten erforderlich. Die im Koalitionsvertrag angesprochene Traineroffensive sollte zudem die Qualifizierung von Trainern und Übungsleitern einschließen, um die zukünftigen Herausforderungen zu meistern.

Die positive Entwicklung der Mitgliederzahlen in den Sportvereinen von Württemberg verdeutlicht das große Potential des organisierten Sports in der Region. Gleichzeitig zeigt sich, dass ein verstärkter politischer und gesellschaftlicher Einsatz nötig ist, um die bestehenden Herausforderungen zu bewältigen und eine nachhaltige Zukunft für den Sport zu sichern.