Zwischen Ablehnung und Annäherung: Lena Elfers in Erfurter AfD-Hochburg

Zwischen Ablehnung und Annäherung: Lena Elfers in Erfurter AfD-Hochburg
Herrenberg, Deutschland - Journalistin Lena Elfers begibt sich auf eine ungewöhnliche Reise nach Erfurt. Für ein zehn-tägiges Experiment will sie die Herausforderungen und Vorurteile, die sowohl geflüchtete Menschen als auch die Einheimischen in einer AfD-Hochburg erleben, direkt erfahren. Ihre Reportage trägt den provokativen Titel „Ausländer kriminell, Ossis rassistisch?“ und beleuchtet die politischen Ansichten und die gesellschaftlichen Spannungen in Ostdeutschland.
In Erfurt, wo die AfD bei der letzten Bundestagswahl die Mehrheit erzielte, lebt sie in der Unterkunft am Herrenberg, die von Monika Fiege betrieben wird – einer überzeugten AfD-Wählerin. Monika bringt ihre Bedenken über geflüchtete Menschen zum Ausdruck, die ihrer Meinung nach nicht in der Lage sind, zu arbeiten, und auf Kosten des Staates leben. Lena reflektiert über ihre Schwierigkeiten, auf solche Äußerungen angemessen zu reagieren.
Begegnungen in einer gespaltenen Gesellschaft
Elfers‘ Aufenthalt umfasst nicht nur Gespräche mit Anwohnern, sondern auch direkte Erfahrungen mit Geflüchteten in der Unterkunft. Hier trifft sie den nigerianischen Geflüchteten Egosha, der offen über die Ablehnung spricht, die er in der deutschen Gesellschaft spürt. Parallel dazu betont Seba, eine geflüchtete Syrerin, dass viele Menschen bereit sind, zu lernen und sich in die Gesellschaft zu integrieren. Diese differenzierten Sichtweisen stehen im Kontrast zu den Ängsten der Anwohner ohne Migrationshintergrund, die von einem Verlust ihres Heimatgefühls berichten.
Miri, eine Anwohnerin, beleuchtet, dass sie das Problem nicht nur bei Migranten sieht, sondern bei bestimmten Männern, was auf die Komplexität der Diskussion hinweist. Hier zeigt sich, wie Vorurteile und Ängste die politische Stimmung prägen und den gesellschaftlichen Diskurs beeinflussen. According to MDR, führt Lena viele alltägliche Aktivitäten mit den Geflüchteten durch, darunter Behördengänge und Arztbesuche. Sie verbringt sogar ihre Freizeit mit den Kindern und dreht einen Zombie-Film im Stadtteil Herrenberg.
Perspektiven und politische Radikalisierung
Die Reportage untersucht das Spannungsfeld zwischen Ablehnung und Annäherung und thematisiert die Auswirkungen der politischen Radikalisierung auf den Alltag. Lena fasst ihre Erfahrungen in Erfurt zusammen und stellt fest, dass sie keine extremen Personen getroffen hat, sondern Menschen mit besorgniserregenden politischen Ansichten. Dabei wird deutlich, dass die gesellschaftlichen Konflikte in Erfurt nicht nur regional sind, sondern auch bundesweit eine Rolle spielen.
Abgerundet von Lena Elfers‘ Begegnungen und den gesammelten Eindrücken, erkennt die Reportage eine zentrale Frage: Wie kann ein Miteinander in einer gespaltenen Gesellschaft gelingen? Diese programmatische Erzählung ist Teil des Formats „Y-Kollektiv“, das 2016 beim Content-Netzwerk funk ins Leben gerufen wurde und mittlerweile regelmäßige Reportagen des MDR integriert.
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Ort | Herrenberg, Deutschland |
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