Eltern in Freyung: So schützen Sie Ihre Kinder im Netz!
In Grafenau informierte Kriminaloberkommissar Hofmann Eltern über die Risiken der Mediennutzung für Kinder an der Maria-Ward-Grundschule.

Eltern in Freyung: So schützen Sie Ihre Kinder im Netz!
Am 9. Juni 2025 hielt Kriminaloberkommissar Roland Hofmann von der Kriminalpolizeiinspektion Passau einen aufschlussreichen Vortrag an der Maria-Ward-Grundschule für rund 40 interessierte Eltern. Dabei standen die Gefahren und Risiken der Internetnutzung durch Kinder im Mittelpunkt. Die Veranstaltung verdeutlichte, wie wichtig es für Eltern ist, sich aktiv mit der Mediennutzung ihrer Kinder auseinanderzusetzen. PNP berichtet, dass zu den behandelten Themen Sicherheit, Hetze, Extremismus, Mobbing, Sexting und die Problematik von Deepfake gehören.
Ein zentrales Anliegen von Hofmann war es, Eltern zur Wachsamkeit zu ermahnen. Er empfahl, ein wachsames Auge auf die Mediennutzung ihrer Kinder, insbesondere auf Plattformen wie WhatsApp, YouTube, TikTok und Facebook, zu werfen. Die Erfahrung zeigt, dass viele Kinder in der Grundschule noch nicht in der Lage sind, die Gefahren, die mit diesen Medien verbunden sind, richtig einzuschätzen. „Das Handy sollte Grundschülern erst ab der fünften Klasse zur Verfügung stehen“, so Hofmann. Dies soll einer Ausgrenzung während der Schulzeit entgegenwirken, während Notfallkontakte weiterhin über die Schule geregelt werden können.
Medienkompetenz und Vorbildfunktion
Die Eltern wurden darüber hinaus auf die Notwendigkeit hingewiesen, sich über die genutzten Apps und Spiele ihrer Kinder im Klaren zu sein. Hofmann betonte die Vorbildfunktion, die Eltern in der Medienerziehung übernehmen müssen. In diesem Zusammenhang empfahl er das Abschließen eines „Medien-Nutzungsvertrags“ zwischen Eltern und Kindern, um klare Regelungen festzulegen. Eltern sollten auch darauf achten, sichere Passwörter zu verwenden und mit Jugendschutz-Apps den Zugang zu unangemessenen Inhalten zu kontrollieren.
Aktuelle Studien, wie die von der DAK und der Uni-Klinikum Hamburg Eppendorf, belegen, dass Millionen Kinder und Jugendliche in Deutschland mit Problemen durch Medienkonsum kämpfen. Laut Deutschlandfunk haben über 25% der 10- bis 17-Jährigen Nutzung sozialer Medien in problematischem Ausmaß. Zudem gelten ca. 5% dieser Jugendlichen als abhängig. Im Jahr 2024 sank zwar die Anzahl der Suchtprobleme bei Gaming und Social Media leicht, doch ist diese immer noch höher als 2019.
Auswirkungen sozialer Medien
Die Diskussion über die Folgen der digitalen Mediennutzung ist in vollem Gange. Häufige Mediennutzung kann, so warnen Experten, zu Einsamkeit, Stress und sogar psychischen Erkrankungen führen. Neurobiologe Martin Korte und Psychologieprofessor Jonathan Haidt äußern Bedenken, dass soziale Netzwerke die Kreativität und zwischenmenschliche Interaktionen der Kinder beeinträchtigen. Zudem warnen sie vor den manipulativen Designs der Plattformen, die darauf ausgelegt sind, Nutzer länger zu binden.
Es gibt jedoch auch differenzierte Meinungen unter den Experten. Einige Studien zeigen geringe Korrelationen zwischen Mediennutzung und dem psychischen Wohlbefinden. Die internationale Expertenkommission empfiehlt, dass nicht nur soziale Medien, sondern eine Vielzahl von Faktoren für die psychische Gesundheit junger Menschen verantwortlich sind. In Zeiten, wo digitale Medien zunehmend den Alltag prägen, ist die Forderung nach einer verstärkten digitalen Bildung und Medienkompetenz in Schulen lauter geworden.
In Anbetracht dieser Sorgen ist es entscheidend, dass Eltern sich aktiv mit dem Medienkonsum ihrer Kinder auseinandersetzen und ihnen eine geeignete Medienerziehung bieten. Der Vortrag von Hofmann an der Maria-Ward-Grundschule ist ein Schritt in die richtige Richtung und zeigt, dass die Thematik dringender denn je ist. Rektorin Eva Spindler dankte Hofmann für den informativen Austausch und die wertvollen Hinweise zur Medienerziehung.