Die Stadt Böblingen hat einen bedeutenden Schritt in Richtung Digitalisierung gemacht, indem sie ihr Gebäudemanagement modernisiert. Zusammen mit OAS Open Automation Systems wird eine umfassende Renovierung der Gebäudeautomation sowie der Aufbau einer zentralen Verbundleitstelle durchgeführt. Diese Initiative bezieht sich auf fünfzehn Schulen, mehrere Sporthallen, ein Hallenbad und die örtliche Feuerwehr, mit dem Ziel, die Energieeffizienz signifikant zu verbessern.
Ralf Rostock, Geschäftsführer der OAS Open Automation Systems GmbH, hob hervor, dass durch die Implementierung von fortschrittlichen Automationslösungen und einem benutzerfreundlichen Verbrauchsdatenmonitoring die Stadt Böblingen als Vorreiter im Bereich intelligenter Gebäudetechnik agiert. Das neue System erfüllt bereits jetzt die hohen Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG).
Umfassende Digitalisierung
Die Digitalisierung des Gebäudemanagements erfolgt durch eine innovative Portalsoftware, die eine zentrale Steuerung vom Rathausserver aus ermöglicht. Im Gegensatz zu herkömmlichen Lösungen auf Einzelrechner-Basis haben die Nutzer nun Echtzeit-Zugriff auf sämtliche Messdaten. Dies ermöglicht nicht nur eine detaillierte Auswertung der Daten, sondern auch eine anschauliche Darstellung der Informationen zur besseren Entscheidungsfindung.
Datensicherheit steht ebenfalls im Fokus. OAS hat speziell für die Stadt Böblingen individuelle Navigations- und Bedienelemente entwickelt, die verschiedenen Benutzerrollen angepasst sind. Dies garantiert, dass die sensiblen Informationen geschützt sind und nur autorisierte Personen Zugriff haben.
Sanierung und Effizienzsteigerung
Die Modernisierung der Böblinger Einrichtungen wird schrittweise umgesetzt und umfasst unter anderem die Erneuerung sämtlicher Wärmemengenzähler, Wasser- und Elektrozähler. An der Albert-Schweitzer-Realschule sind die Sanierungsarbeiten bereits abgeschlossen. Hierbei wurde nicht nur der Energieverbrauch gesenkt, sondern auch ein System zur Zonen- und Einzelraumregelung eingeführt, was eine präzisere Kontrolle des Energieverbrauchs ermöglicht.
Die bestehenden Systeme wurden auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Funktionsfähige Komponenten wie Ventile und Stellantriebe wurden, wo möglich, weiterverwendet und auf die neuen Automationsplattformen umgerüstet, die auf dem Niagara-Framework basieren. Dieses Framework ermöglicht die nahtlose Integration verschiedenster Steuerungs- und Überwachungssysteme und sorgt so für eine einheitliche Plattform zur Gebäudeverwaltung.
Ein wichtiges Merkmal dieser neuen Technologien ist das BACnet-Protokoll. Es handelt sich um ein herstellerunabhängiges Netzwerkprotokoll, das die Kommunikation zwischen intelligenten Geräten in der technischen Gebäudeausrüstung ermöglicht und so eine verbesserte Interoperabilität gewährleistet. Diese Entwicklungen versetzen Böblingen in eine hervorragende Position im Bereich der modernen Gebäudeautomatisierung.
Die digitale Transformation, die hier in Böblingen vollzogen wird, ist ein bemerkenswerter Schritt, der neue Maßstäbe für die Integration von Technologien in das öffentliche Gebäudemanagement setzt. Wie bereits berichtet, ist die erfolgreiche Umsetzung solcher Systeme entscheidend für die Energieeinsparung und den verantwortungsbewussten Umgang mit Ressourcen in städtischen Einrichtungen.