Sigmaringen

Biber-Plage in Gutenstein: Rentner kämpft verzweifelt um seinen Wald!

In der Region um Gutenstein steht der 82-jährige Karl Gruber vor erheblichen Herausforderungen durch die Aktivitäten von Bibern an seinem Waldstück. Wie die Schwäbischen Zeitung berichtete, sieht Gruber, ein pensionierter Förster, die nachhaltigen Schäden, die die Nager verursachen, als eine ernsthafte Bedrohung für seinen 50 Jahre alten Wald an.

Gruber, der seine Leidenschaft für die Forstwirtschaft von seinem Vater und Großvater geerbt hat, plante zusammen mit seiner verstorbenen Frau vor fünf Jahrzehnten, auf einer ungenutzten Wiese im Vilsinger Wald einen Wald zu pflanzen. Die mittlerweile gewachsenen Fichten und Douglasien sind jedoch durch die Dämme, die die Biber im nahegelegenen Bach errichteten, gefährdet. Diese Dämme führen zu Überflutungen und damit zu weiteren Schäden an den Bäumen.

Schutzmaßnahmen und Hilflosigkeit

Obwohl Gruber versucht hat, die Dämme zu beseitigen, baut der Biber sie erneut auf. Ein besonderes Problem stellt die Empfindlichkeit der Fichten gegen Staunässe dar, die zu Fäulnis und Borkenkäferbefall führen kann. Fachleute vom Landratsamt konnten Gruber nicht ausreichend unterstützen, so dass er lediglich Material zum Schutz seiner Bäume erhielt. Trotz des Aufbaus von Zäunen um die Bäume verursacht der Biber weiterhin Schäden.

Gruber fühlt sich inzwischen hilflos und beschreibt den Biber als eine Art Mitbesitzer seines Grundstücks. Um den Schaden zu minimieren, ließ er einige betroffene Bäume fällen, in der Hoffnung, aus dem Holz einen gewissen Erlös zu erzielen. Bedauerlicherweise mussten Bäume gefällt werden, die voraussichtlich noch 20 bis 30 Jahre wachsen hätten können. In dem Bestreben, weiteren Schäden vorzubeugen, pflanzte Gruber Erlen, da er gehört hat, dass der Biber diese weniger mag.

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Die Problematik mit dem Biber ist Teil einer größeren Diskussion. Der Europäische Biber, der im 19. Jahrhundert in Bayern ausgerottet wurde, wurde zwischen den 1960er und 80er Jahren wieder angesiedelt. Die Website des BUND Naturschutz informiert, dass es im Landkreis Fürth mittlerweile etwa 90 Biberreviere mit rund 250 Tieren gibt, was teilweise zu Schäden an landwirtschaftlichen Flächen und Wäldern führt. Während Biber eine wichtige Rolle im Ökosystem spielen, bleibt die Herausforderung für Anwohner, wie man das Gleichgewicht zwischen Naturschutz und persönlichen Interessen hält.

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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