Soziales

Asiatische Tigermücke profitiert vom Klimawandel

Warnung vor steigender Verbreitung der Asiatischen Tigermücke in Baden-Württemberg

Stuttgart – Die Umweltministerin Thekla Walker und der Gesundheitsminister Manne Lucha haben vor der zunehmenden Verbreitung der Asiatischen Tigermücke im Land gewarnt. Die Tigermücke ist nicht nur lästig, sondern auch eine Gefahr für Menschen, da sie exotische Viren übertragen kann. Aktuell ist das Übertragungsrisiko von solchen Viren durch die Tigermücke in Baden-Württemberg allerdings noch gering.

Experten sind sich einig, dass der Klimawandel einen starken Einfluss auf die Population der Tigermücke hat. Durch mildere Winter und höhere Sommertemperaturen fühlt sich die aggressive und tagaktive Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) immer wohler in unseren Breitengraden. „Je wärmer es wird, desto wohler fühlen sich invasive Tierarten wie die Asiatische Tigermücke bei uns. Damit einher geht auch eine Gesundheitsgefährdung der Menschen hierzulande“, betonte Gesundheitsminister Manne Lucha.

Umweltministerin Thekla Walker verdeutlichte die Ausbreitung der Tigermücke in den wärmeren Regionen des Landes: „Besonders entlang des Oberrheingrabens, am Bodensee, am mittleren Neckar und in der Rhein-Neckar-Region konnte sich die Tigermücke in den vergangenen Jahren erfolgreich niederlassen.“

Die Ministerinnen warnen vor den Risiken, die mit der Asiatischen Tigermücke einhergehen. „Sie kann bei hohen Temperaturen tropische Krankheitserreger wie das Dengue- oder Chikungunya-Virus auch hier in Baden-Württemberg übertragen. Das geschieht aber nur im Falle, dass infizierte Reiserückkehrer von einer Tigermücke gestochen werden. Erst dann kann diese die Erreger aufnehmen und durch Stiche weitergeben. Das Übertragungsrisiko von exotischen Viren durch die Asiatische Tigermücke ist bei uns aktuell noch gering“, erklärte Minister Lucha.

Um eine weitere Ausbreitung der Tigermücke zu verhindern, sind Maßnahmen zur Bekämpfung der Mückenlarven und zur Entfernung der Brutstätten essenziell. „Mit Fortschreiten des Klimawandels werden solche Infektionen aber immer wahrscheinlicher. Kann sich die Tigermücke ungestört ausbreiten, steigt das Risiko für lokale Übertragungen“, warnte Umweltministerin Walker. Jeder Einzelne könne dazu beitragen, indem er Larven bekämpft und potenzielle Brutstätten in den Sommermonaten entfernt. Das Landesgesundheitsamt empfiehlt außerdem Reiserückkehrern aus den Tropen und Subtropen, sich im Sommer und Frühherbst noch mindestens zwei Wochen lang zu schützen, um das Risiko der Verbreitung von Krankheitserregern durch infizierte Reiserückkehrer zu minimieren.

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Im Vergleich zur einheimischen Stechmücke ist die Asiatische Tigermücke mit einer Größe von 0,5 bis 1 Zentimeter zierlich. Ihr Körper ist tiefschwarz mit einer weißen Musterung, einem weißen Streifen auf Hinterkopf und Rücken sowie fünf weißen Streifen an den Hinterbeinen, wobei das letzte Beinglied weiß ist.

Bis Mitte Juli 2023 wurden in 22 der 44 Stadt- und Landkreise Baden-Württembergs Asiatische Tigermücken nachgewiesen. In 16 Kreisen gibt es bereits etablierte Populationen, teilweise an mehreren Standorten. Seit dem Ende der Pandemie und der Wiederaufnahme von Fernreisen verzeichnet das Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg einen Anstieg an laborbestätigten Dengue-Fällen unter Reiserückkehrern. Eine ähnlich hohe Anzahl an Dengue-Fällen wie im Jahr 2019 wird für dieses Jahr erwartet.

Quellen:
– Klimawandel und seine Auswirkungen auf die Asiatische Tigermücke: Link zum Artikel
– Informationen zur Tigermücke des Landesgesundheitsamts: Link zur Seite
– Tigermücke melden auf der TIGER-Plattform: Link zur Seite

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