Forschungsprojekt „EVRALOG-BW“ zur Optimierung des Rettungsdienstes in Baden-Württemberg erhält weitere Förderung
Das Land Baden-Württemberg hat beschlossen, das Forschungsprojekt „EVRALOG-BW“ des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) für weitere zwei Jahre mit einer Finanzierung von rund 217.000 Euro zu unterstützen. Das Projekt hat bereits seit seinem Start im Jahr 2021 konkrete Ergebnisse zur Verbesserung der Planung und Steuerung des Rettungsdienstes in Baden-Württemberg erzielt. Die Förderung wurde von Innenstaatssekretär Wilfried Klenk verlängert.
In Baden-Württemberg können sich die Menschen auf einen effektiven und schnellen Rettungsdienst verlassen. Dennoch ruht sich das Land nicht auf diesen Erfolgen aus, sondern setzt auf weitere Optimierungen. Das Forschungsprojekt „EVRALOG-BW“ spielt hierbei eine maßgebliche Rolle. Das Projekt mit dem langen Titel „Entwicklung und Validierung von Planungskriterien für rettungsdienstlich relevante Strukturen als Grundlage für eine landeseinheitliche Planungsmethodik im Rettungsdienst in Baden-Württemberg unter besonderer Berücksichtigung logistischer Aspekte“ hat in den vergangenen Jahren bereits hervorragende und praxistaugliche Ergebnisse erzielt.
Das Land hat sich daher dazu entschieden, das Forschungsprojekt für weitere zwei Jahre mit einer finanziellen Unterstützung von rund 217.000 Euro zu fördern. Die Verlängerung der Förderungsmittel wurde von Innenstaatssekretär Wilfried Klenk bekannt gegeben.
Das Forschungsprojekt hat sich zum Ziel gesetzt, neue Ansätze für die Planung des Rettungsdienstes zu erforschen. Die vorläufigen Ergebnisse deuten darauf hin, dass Einsätze im Rettungsdienst in unterschiedliche Kategorien unterteilt werden können, je nachdem, wie dringend medizinische Versorgung benötigt wird. Zum Beispiel ist bei Patienten mit einem Herz-Kreislauf-Stillstand oder einem Schlaganfall jede Minute entscheidend, während der Zeitverlauf bei Patienten mit einem Beinbruch weniger kritisch ist. Auf Basis dieser Ergebnisse sollen in der zweiten Phase des Forschungsprojekts Alarmierungsstrategien und konkrete Standortplanungen erforscht werden.
Bisher existieren bereits verschiedene Standortplanungsmodelle und -strategien, die sich jedoch hauptsächlich auf die Einhaltung und Optimierung der Hilfsfrist konzentrieren. Um den Rettungsdienst noch effektiver zu gestalten, hat sich das Land dazu entschieden, die Forschungsergebnisse von „EVRALOG-BW“ in die Alarmierungsstrategien und Standortplanungen einzubeziehen.
Das Forschungsprojekt „EVRALOG-BW“ wird am Health Care Lab des Karlsruher Instituts für Technologie durchgeführt. Es umfasst die Entwicklung eines Simulationsmodells, das eine Abschätzung der Auswirkungen neuer Planungsansätze, wie Alarmierungs- und Dispositionsstrategien, ermöglicht, bevor diese im realen System umgesetzt werden.
Gemeinsam mit Praktikern aus dem Rettungsdienst wurden verschiedene Patientenkategorien mit dazugehörigen logistischen Anforderungen erarbeitet. Diese Kategorien sollen ein differenzierteres Verständnis dafür schaffen, wie hoch der Nutzen für Patienten ist, wenn eine bestimmte Eintreff- oder Prähospitalzeit erreicht wird. Dadurch kann eine bedürfnisgerechtere Planung des Rettungsdienstes erfolgen.
Das Projekt arbeitet eng mit der Stelle zur trägerübergreifenden Qualitätssicherung im Rettungsdienst Baden-Württemberg (SQR-BW) zusammen, die die Einsatzdaten aller 35 Rettungsdienstbereiche in Baden-Württemberg erfasst.
Seit dem Start des Projekts im Jahr 2021 hat das Land Baden-Württemberg das Forschungsprojekt mit insgesamt rund 220.000 Euro finanziert. Für die kommenden zwei Jahre beteiligt sich das Land nun mit weiteren rund 217.000 Euro an der Förderung des Projekts. Innenstaatssekretär Wilfried Klenk ist zuversichtlich, dass die Forschungsergebnisse nicht nur den Rettungsdienst weiter verbessern, sondern letztendlich allen Menschen in Baden-Württemberg zugutekommen werden. Er wünscht dem Forschungsprojekt auch für die zweite Phase viel Erfolg.