Forscher der Universität Bonn haben kürzlich eine Agenda veröffentlicht, die darauf abzielt, die Landwirtschaft durch intelligentere Digitalisierung umweltfreundlicher zu gestalten. Innerhalb des Exzellenzclusters PhenoRob an der Universität Bonn arbeiten Wissenschaftler daran, innovative Ansätze zur Digitalisierung der Landwirtschaft voranzutreiben. Die aktuellen Anbaumethoden bedrohen die Artenvielfalt und belasten die Umwelt durch die Entstehung von Treibhausgasen bei der Produktion synthetischer Dünger sowie durch den Einsatz von Agrarchemikalien, die Gewässer verschmutzen.
Um Umweltprobleme zu minimieren, sehen die Forscher in der gezielteren Anwendung digitaler Technologien eine Lösung. Durch den Einsatz von Hightech und künstlicher Intelligenz können beispielsweise Drohnen eingesetzt werden, um Unkräuter auf Feldern gezielt zu erkennen und zu bekämpfen. Die Gewinnung detaillierter Daten durch Satellitenaufnahmen, Drohnen oder Roboter ermöglicht es Landwirten, den Zustand ihrer Anbauflächen genau zu überwachen und Handlungsoptionen zu bewerten.
Ein zentraler Punkt ist die Schaffung eines digitalen Zwillings von Ackerflächen, der permanent mit Daten versorgt wird. Dieser digitale Zwilling ermöglicht es, die Düngung je nach Nährstoffbedarf der Pflanzen in Echtzeit anzupassen. Um die digitale Revolution in der Landwirtschaft voranzutreiben, sind neben technologischer Innovation auch eine Überzeugungsarbeit bei den Landwirten sowie geeignete Rahmenbedingungen erforderlich. Finanzielle Anreize und gesetzliche Vorgaben zur Minimierung des Einsatzes von Düngemitteln können dazu beitragen, umweltfreundlichere Anbaumethoden zu etablieren und die Effizienz in der Landwirtschaft zu steigern.