Am Samstag fand in Ostrach ein bedeutender Gedenktag statt, der an die Schrecknisse der Schlacht von 1799 erinnerte. An diesem Karfreitag kamen zahlreiche Bürger zusammen, um zu gedenken und um vor den Grauen des Krieges zu warnen. Pfarrer Meinrad Huber stellte während des ökumenischen Gottesdienstes klar, dass es bei der Veranstaltung nicht nur um Erinnern geht, sondern auch um das Bewusstsein, wie schnell sich die Geschichte wiederholen kann. Gemeinsam mit dem evangelischen Pfarrer Michael Jung führte er durch den bewegenden Gottesdienst in der St. Pankratiuskirche.
Organisiert von der Gemeinde und dem Ostracher Dragoner-Regiment, wurde der Tag durch eine Kranzniederlegung am Buchbühldenkmal eingeleitet, durchgeführt von Bürgermeisterin Lena Burth und dem Kommandanten Rainer Nusser. Dieses symbolische Zeichen wurde von Salutschüssen und musikalischen Darbietungen umrahmt, was die Feierlichkeiten mit einem feierlichen Ton einleitete.
Erinnerung an ein tragisches Kapitel
Die schreckliche Schlacht bei Ostrach, in der mehr als 4000 Menschen ihr Leben verloren, wurde mit bewegenden Worten gewürdigt. Der Kampf zwischen den französischen Revolutionstruppen und den österreichischen Soldaten war ein entscheidendes Ereignis, das nicht nur die kleine Gemeinde von Ostrach, damals nur 300 Einwohner stark, stark belastete, sondern auch die umliegenden Regionen prägte. Ein Zeitzeuge beschrieb diesen Tag als „grässlichen Anblick“ und Pfarrer Huber verglich die Szenerie mit einem „Golgotha von Ostrach“.
Im Rahmen des Gedenkens trugen Christel Fetscher und Ewald Reichle eindrucksvoll Stimmen und Gesichter der Zeitzeugen vor, was der Veranstaltung eine tiefe emotionale Note verlieh. Es wurde deutlich, dass das Erinnern nicht nur der Vergangenheit dient, sondern auch für die Gegenwart und die Zukunft wichtig ist.
Nach dem Gedenkgottesdienst folgten, begleitet von Musik, verschiedene Formationen auf den Herbert-Barth-Platz. Der Fanfarenzug Ostrach, der Musikverein Ostrach und weitere Musikgruppen präsentierten eine feierliche Serenade. Bürgermeisterin Lena Burth begrüßte zahlreiche Gäste, darunter Landrätin Stefanie Bürkle und den Bundestagsabgeordneten Thomas Bareiß. „Möge das Gedenken an die Opfer der Schlacht bei Ostrach uns daran erinnern, dass Frieden ein kostbares Gut ist“, sagte sie und appellierte, sich weiterhin für den Frieden einzusetzen.
Friedenserinnerung in schwierigen Zeiten
Landrätin Stefanie Bürkle hob hervor, dass der gegenwärtige Konflikt in der Ukraine uns daran erinnert, wie wertvoll Frieden und Freiheit sind. Sie betonte, dass man bereit sein muss, für diese Werte zu kämpfen und sie zu verteidigen. Ihr Appell an die Versammelten unterstrich die Wichtigkeit eines bewussten Umgangs mit dem Thema Frieden in unserer heutigen Gesellschaft.
Im Anschluss eröffnete das Musikkorps der Bürgerwache Saulgau die Abendserenade mit dem traditionellen Kavalleriemarsch. Der von allen Musikformationen gespielte Marsch „Kreuzritter Fanfare“ beeindruckte die Anwesenden und trug zur festlichen Stimmung bei. Der Abend endete mit dem Großen Zapfenstreich, der mit vielen musikalischen Höhepunkten gespickt war, einschließlich der Hymnen Deutschlands, Österreichs und der französischen „Marseillaise“.
Die Zuschauer äußerten sich durchweg positiv über die gelungene Veranstaltung. Das Gedenken war nicht nur ein Rückblick auf die Vergangenheit, sondern auch ein starkes Bekenntnis zu Frieden und Toleranz in einer oft herausfordernden Welt.