Ländlicher Raum

100 Millionen Euro für Projekte im Rahmen des Programms zur Entwicklung des ländlichen Raums

Im Rahmen des Programms zur Entwicklung des ländlichen Raums sendet das Land ein starkes Signal für die Wertschätzung der ländlichen Gebiete und der dort lebenden und arbeitenden Menschen. In diesem Jahr werden 516 Gemeinden mit rund 100 Millionen Euro finanziert. Dies ist der höchste Finanzierungsbetrag in der Geschichte des Programms.

„Im Rahmen der Programmentscheidung des Programm zur Entwicklung ländlicher Gebiete (ELR) Wir haben 516 Gemeinden mit insgesamt 1.746 Projekten ausgewählt. 1.579 private Antragsteller erhalten für ihre geplanten Investitionen einen Zuschuss aus staatlichen Mitteln. Die enthaltenen Projekte sind sehr vielfältig und werden die richtigen Impulse für die strukturelle Entwicklung unseres ländlichen Gebiets geben. Mit einem Finanzierungsvolumen von 100,2 Millionen Euro ist es uns gelungen, die Finanzierung gegenüber dem Vorjahr um weitere zehn Millionen Euro zu erhöhen, worüber ich mich sehr freue “, sagte der Minister für ländliche Gebiete und Verbraucherschutz. Peter Haukam Freitag, den 22. Januar, anlässlich der Bekanntgabe des ELR-Programmbeschlusses 2021 in Stuttgart.

„Die ELR in Baden-Württemberg ist seit über 25 Jahren das wichtigste Strukturentwicklungsprogramm für ländliche Gebiete. Die Zahl der Bewerbungen wird 2021 wieder auf einem sehr hohen Niveau liegen. Dies ist den breiten Möglichkeiten des Programms zu verdanken. Darüber hinaus wurden die aktuellen Herausforderungen in der Ausschreibung berücksichtigt und der Schwerpunkt klar auf die Themen Wohnen und Grundversorgung gelegt “, erklärte Minister Hauk. In der gegenwärtigen Situation ist es besonders wichtig, frühzeitig mit Maßnahmen zu beginnen – auf eigenes Risiko. „Wenn Sie heute herausfinden, dass Ihr Projekt in die ELR aufgenommen wurde, können Sie sofort beginnen, sobald die Baugenehmigungen vorliegen. Das normalerweise erforderliche Warten auf die Zuschussbenachrichtigung kann ausnahmsweise weggelassen werden “, sagte der Minister.

Gastronomie und Grundversorgung

In diesem Jahr sind positive Impulse besonders in der Gastronomie und der Hotellerie gefragt. Die im letzten Jahr des Programms eingeführte spezielle Dorfgastronomielinie hat die Bedeutung dieser Einrichtungen für ländliche Gemeinden im Blick. „Gerade im Lockdown ist die enorme Bedeutung der Gastronomie für uns alle spürbar. Wenn es an Gastronomie mangelt, gibt es einen vielfältigen Mangel: Verluste beim Zusammenkommen von Menschen, Kürzungen im Bereich der Grundversorgung – aber auch Kompromisse im vitalen Stadtbild. Das ELR bietet keine klassische Nothilfe, hilft aber der Gastronomie in ländlichen Gebieten, ihren Gästen mittel- und langfristig durch Investitionen ein attraktives Angebot zu bieten. Daher freue ich mich, dass 96 Gasthäuser, Restaurants und Cafés rund neun Millionen Euro erhalten können “, sagte Minister Hauk. Die anderen Aspekte der Grundversorgung würden bei dieser Programmentscheidung mit 104 Projekten und einem Gesamtfinanzierungsbetrag von 10,4 Millionen Euro ebenfalls berücksichtigt, beispielsweise für den Bau barrierefreier Räume für die Physiotherapie.

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Innenentwicklung

Die aktive interne Entwicklung war seit der Gründung des ELR eines seiner Hauptziele. Um die innerstädtischen Standorte zu stärken und dem Mangel an Wohnraum entgegenzuwirken, der auch in ländlichen Gebieten besteht, fließen 2021 mehr als 50 Prozent der verfügbaren Mittel wieder in die vorrangige Finanzierung der Innenentwicklung / des Wohnungsbaus. „Mit 51 Millionen Euro kann hier bundesweit viel erreicht werden. Die ELR hat die Entwicklung der teilnehmenden Gemeinden in den letzten Jahrzehnten sichtbar beeinflusst und wird dies auch weiterhin tun “, sagte Minister Hauk. Mit dem Jahresprogramm 2021 unterstützt das ELR auch den Bau und die Modernisierung von 1.733 modernen Wohnungen.

Holzbau

Die Verwendung von Holz in der ELR spielt bei allen Finanzierungsprioritäten eine wichtige Rolle. „Bauen mit Holz ist für mich eine Herzensangelegenheit. Hier trifft Tradition auf Innovation, Baukultur auf Klimaschutz und wirtschaftliche Kriterien auf Nachhaltigkeit “, sagte Minister Hauk. 30 Prozent aller ELR-finanzierten Projekte erhielten den Subventionsbonus von 5 Prozent, da der CO2-speichernde Baustoff Holz bei seiner Umsetzung in der Tragstruktur verwendet würde.

Die ELR kann nicht nur auf einen sehr erfolgreichen Rekord im Jahr 2021, sondern auch in den letzten fünf Jahren zurückblicken. „In den thematisch festgelegten Schwerpunkten ist es uns gelungen, signifikante Impulse zu setzen. In den letzten fünf Jahren konnten wir rund 6.400 moderne Wohnungen fördern, über 32 Millionen Euro in Dorfverpflegung und Grundversorgung investieren, fast 5.000 Arbeitsplätze schaffen und den Einsatz von CO2-sparenden Baustoffen deutlich vorantreiben. Darauf sind wir als MLR und ich als Minister sehr stolz. Es ist wichtig, diese Erfolgsbilanz auch in Zukunft fortzusetzen “, sagte Minister Hauk.

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Programm zur Entwicklung des ländlichen Raums

Die ELR besteht seit 1995. Zu dieser Zeit wurde ein umfassendes Unterstützungsprogramm für Gemeinden in ländlichen Gebieten aus dem „Dorfentwicklungsprogramm“ und den überwiegend kommerziell ausgerichteten „Strukturprogrammen für ländliche Gebiete“ entworfen. In Übereinstimmung mit dem Koalitionsvertrag für die 16. Legislaturperiode wurde die ELR als zentrales Finanzierungsinstrument für ländliche Gebiete weiterentwickelt. Zwei Bereiche wurden besonders berücksichtigt: Wohnen und die damit verbundene Innenausstattung sowie die Förderung von CO2-speichernden Baustoffen, insbesondere Holz.

Die Landesregierung beobachtet und analysiert die demografische Entwicklung sowie den sozialen und wirtschaftlichen Wandel im ländlichen Raum mit großer Sorgfalt und wirkt den negativen Folgen des Strukturwandels gezielt und mit umfangreichen Mitteln entgegen. Mit der ELR als zentralem und flexiblem Finanzierungsinstrument für ländliche Gebiete unterstützt der Staat eine nachhaltige strukturelle Verbesserung in ländlichen Gemeinden. Ziel ist es, die ökologische und soziale Modernisierung von Wirtschaft und Gesellschaft zu unterstützen, den demografischen Wandel zu gestalten, die dezentrale Wirtschaftsstruktur des Landes aufrechtzuerhalten und der Migration von Menschen aus ländlichen Gebieten entgegenzuwirken.

Stärkung der Stadtzentren

Die Finanzierungsprioritäten für Leben, Grundversorgung, Arbeit und kommunale Einrichtungen des ELR richten sich an zentrale Verantwortungsbereiche der staatlichen Struktur- und Gemeindeentwicklungspolitik. Dies gibt den Kommunen die Möglichkeit, die Strukturentwicklung aus einer Hand durchzuführen. Besonderes Augenmerk wird auf die Stärkung des Stadtzentrums und die Schaffung eines zeitgemäßen Wohnraums gelegt. Die Wohnungsnot ist nicht nur ein städtisches Phänomen; Auch in ländlichen Gebieten mangelt es oft an Wohnraum. Darüber hinaus sind die Bereitstellung nachhaltiger Arbeitsplätze und die Sicherung bestehender Arbeitsplätze wichtig.

Die Aufrechterhaltung einer lokalen Versorgung der Bevölkerung mit Gütern und Dienstleistungen für den täglichen Bedarf sowie die Sicherung der kommunalen Infrastruktur runden die umfassende und integrierte strukturelle Unterstützung in ländlichen Gemeinden ab. Durch den Umbau bestehender, oft leerstehender Gebäude und umfangreiche Gebäudemodernisierungen sollen zum einen die Stadtzentren gestärkt und zum anderen der Flächenverbrauch im Außenbereich reduziert werden. Durch die Konzentration auf die interne Entwicklung und die Stärkung der Stadtzentren müssen viele Dörfer keine neuen Gebäudebereiche mehr ausweisen. Das ELR unterstützt zum Beispiel den Umbau von Gebäuden, die früher für die Landwirtschaft genutzt wurden, die Gestaltung eines attraktiven Wohnumfelds in den Gemeinden sowie den Bau von Lebensmittelgeschäften und Dorfgemeinschaften.

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Die interkommunale Zusammenarbeit und die aktive Bürgerbeteiligung sind für eine nachhaltige Strukturpolitik von besonderer Bedeutung. Besonderes Augenmerk wird bei der Auswahl der Förderprojekte darauf gelegt.

Spezielle Linie Dorfgastronomie

Für die Programmjahre 2020/2021 wurde im ELR die Sonderlinien-Dorfgastronomie neu eingeführt. Ziel der Sonderlinie ist es, Catering-Unternehmen in ländlichen Gebieten mit zukunftsorientierten Investitionsmaßnahmen zu unterstützen. Aus dem Gesamtbudget der ELR stehen für die Sonderlinie insgesamt 20 Millionen Euro zur Verfügung.

Die Städte und Gemeinden sowie in einigen Fällen interkommunale Verbände reichen Anträge auf Zulassung zum ELR-Jahresprogramm ein. Die Anträge auf Mitgliedschaft bei (inter) kommunalen Infrastrukturprojekten, privaten Wohnbauprojekten und Unternehmensinvestitionen werden auf Bezirksebene nach Konsultation in den dort ansässigen Koordinierungsausschüssen priorisiert und den Regionalräten vorgelegt. Diese unterbreiten dem MLR für jede Verwaltungsregion einen Entscheidungsvorschlag.

Kommunen, die Entwicklungskonzepte mit klaren Ideen und Zielen für die Gestaltung des demografischen Wandels, für die Entwicklung landsparender Siedlungen und für Maßnahmen zum Schutz von Natur und Landschaft präsentieren, können zu vorrangigen Kommunen werden. Vorrangige Kommunen werden für mehrere Jahre in die ELR aufgenommen, erhalten vorrangige Mittel und profitieren von einer höheren Finanzierungsrate für kommunale Projekte.

Ministerium für ländliche Gebiete und Verbraucherschutz: Programm zur Entwicklung ländlicher Gebiete

Programmentscheidung 2021

Flyer: Programm zur Entwicklung ländlicher Gebiete 2021

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Inspiriert von Landesregierung BW

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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